Samstag, 11. Dezember 2021
Die Prophezeiungen des Herrn Sattelberger
Samstag, 20. November 2021
Sonntag, 14. November 2021
Wertschätzung für Pflegekräfte
Sie fängt bei den Arbeitgebern an
Aktuell erschienen
Freitag, 1. Oktober 2021
Big Brother is watching you
Wie Digitalisierung die Führung verändert
Sonntag, 19. September 2021
Führungsproblem Impfen
Über die Schwierigkeiten "der Politik" zu führen
Mittwoch, 8. September 2021
Was ist aus New Work geworden?
Zum Tod von Frithjof Bergmann
Sonntag, 22. August 2021
Wie vermeide ich Verantwortung?
Die Politik liefert ein neues Stichwort für das Management-Lexikon: Fehleinschätzung
Freitag, 13. August 2021
Was Digitalisierung mit Sicherheit nicht bringt
Ist von den Segnungen der Digitalisierung die Rede, darf ein Narrativ nicht fehlen. So ist beispielsweise in einem Beitrag (www.humanresourcesmanager.de, 5.8.) über eine Prozessautomatisierungssoftware zu lesen, dass diese Software die Beschäftigten von "repetitiven und damit auch stupiden Aufgaben befreit" und sie "die dadurch gewonnene Zeit....dafür nutzen können, sich auf ihre Kernkompetenz zu konzentrieren und dabei Aufgaben zu erledigen, die ihnen Spaß machen und sie damit zufriedener machen."
Solche oder ähnliche Sätze kann man im Zusammenhang mit Digitalisierung immer wieder lesen. Die Technik befreit uns von Routinetätigkeiten und wir können dann endlich kreativ werden. Gleichzeitig aber ist zu hören und zu lesen, dass durch die Digitalisierung wahrscheinlich - genau kann man das eh noch nicht sagen - viele oder sogar dramatisch viele Arbeitspläze verloren gingen. Schon bei flüchtigem Nachdenken müsste man eigentlich merken, dass diese beiden Prognosen nicht so recht zusammenpassen. Tatsächlich hat technischer Fortschritt noch nie dazu geführt, dass die dadurch gewonnene Produktivitätssteigerung den Beschäftigten "geschenkt" wurde, damit die mehr Zeit für das haben, was ihnen Spaß macht.
Die Erhöhung des Spaßfaktors bei den Arbeitnehmer*innen war noch nie Ziel von Rationalisierung. Dabei geht es nur um Kostensenkung und Ergebnisverbesserung. Die Produktivitätssteigerung wird sofort abgeschöpft und das Outputziel erhöht. Woher sollen denn sonst die Arbeitsplatzverluste kommen?
Das spricht natürlich nicht gegen technischen Fortschritt. Nur sollte man dessen Konsequenzen realistisch einschätzen. Das gilt besonders für die Digitalsierung.
Samstag, 31. Juli 2021
Steht der Mensch im Mittelpunkt?
"Je größer der Erfolg, desto größer die Freiheitsgrade für die Belegschaft"
Dieses Zitat des Unternehmers Reinhold Würth ist einer PR-Veröffentlichung des gleichnamigen Unternehmens entnommen. Darin wird die Attraktivität von Würth als Arbeitgeber gepriesen. Schlagworte wie 'New Work' und 'Agiles Arbeiten' dürfen selbstredend nicht fehlen. Ebenso wenig überrraschend ist, dass man sich auch mit 7.900 Beschäftigten noch zuschreibt, "im Herzen ein Familienunternehmen" geblieben zu sein. Von daher liegt dann auch der in solchen Darstellungen schon nicht mehr originelle Satz nahe "Im Mittelpunkt steht der Mensch".
Verblüffend in dieser Personalmarketing-Biederkeit ist in der Tat die Ehrlichkeit des obigen Zitats. Bedeutet es doch im Umkehrschluß, dass die Freiheitsgrade in dem Maße wieder abnehmen, wie der Erfolg sinkt. Damit sind wir beim Kernsatz betriebswirtschaftlichen, unternehmerischen Handelns. Wenn "am Ende des Tages" das Ergebnis nicht stimmt, ist nicht nur Schluß mit den Freiheitsgraden, sondern auch mit einigem Anderen. Wobei "Ergebnis nicht stimmt" auch mal heißen kann, dass statt 10 nur 5 % Rendite erwirtschaftet wurden. Dann steht der Mensch nicht mehr im Mittelpunkt, sondern wie es in dem alten Kalauer heißt, jedem im Wege und wird wegrationalisiert.
Es ist notwendig, dass ein Unternehmen ein positives Ergebnis erwirtschaftet. Das ist das Ziel, das im Mittelpunkt unternehmerischen Handelns steht. Vielen Unternehmen kommt es darauf an, dieses Ergebnis kontinuierlich zu verbessern. Auch das bringt das Zitat von Herrn Würth zum Ausdruck. Wenn die Beschäftigten an dieser Entwicklung fair beteiligt werden, ist auch dagegen wenig einzuwenden.
Aber warum tun sich Unternehmen so schwer, diesen Mechanismus ehrlich zu kommunizieren? Das Ergebnis steht im Mittelpunkt und leider nicht der Mensch. Warum stilisiert sich ein Unternehmen mit fast 8.000 Mitarbeitern zur Familie? Die Arbeitsbedingungen werden nicht schon dadurch besser, dass dass es sich um ein Familienunternehmen handelt. Eine solche Großorganisation weist keinerlei Ähnlichkeit mit einer Familie mehr auf.
Vielleicht sollten die Personalmarketingleute von Würth das Zitat ihres Chefs in den Mittelpunkt ihrer Kommunikation stellen und aufzeigen, wie Unternehmenserfolg und Arbeitsbedingungen bei Würth zusammenhängen. Auch Ehrlichkeit kommt bei Bewerber*innen gut an.
Sonntag, 18. Juli 2021
Beurteilungssysteme abschaffen!
Feedback ist eine Führungsaufgabe
Die Führungskrücke Beurteilungssystem ist gescheitert
Nehmt den "Führungs-Kräften" die Krücken weg und zwingt sie zum Führen
Montag, 28. Juni 2021
Naht das Ende der Beurteilung?
Warum ist es so schwer ein Führungsinstrument zu reformieren?
Trennung von formalen Urteilen und Feedback
Samstag, 12. Juni 2021
Was hat die globale Mindeststeuer mit "Purpose" zu tun ?
Sie macht den Unsinn der Sinndiskussion deutlich
Montag, 24. Mai 2021
Was fehlt bei den meisten Strategieentwicklungsprozessen?
Der unvoreingenommene Blick zurück
Donnerstag, 13. Mai 2021
Culture Hacks
Wie aus einer klassischen Führungsaufgabe modischer Firlefanz wird
Donnerstag, 6. Mai 2021
New Work im Reality Check
Freiheit funktioniert nur in Maßen
Freitag, 23. April 2021
Die CDU Kandidatenkür als Lehrbeispiel
Was die Apostel der Unternehmensdemokratisierung daraus lernen sollten
Samstag, 17. April 2021
Lasst die Grundschulen in Ruhe
Nun soll schon in der Grundschule Unternehmertum gefördert werden
Sonntag, 28. März 2021
Könnten Manager etwas von Frau Merkel lernen?
Ja, aber sie werden es nicht tun.
Frau Merkel hat ein neues Kapitel für die Endlos-Enzyklopädie zur Führungslehre geschrieben. Wer sich allerdings die Mühe macht, in den Jahrzehnte alten, bereits erschienen, Folianten zu blättern wird auch dieses Kapitel bereits mehrfach vorfinden. Es handelt von Entscheidung, von Verantwortung und von Führung schlechthin.
Die Bundeskanzlerin hat mit breiter öffentlicher Wirkung die Verantwortung für einen Fehler übernommen und dafür um Verzeihung gebeten. Das verdient in jeder Hinsicht Respekt und könnte auch für Manager ein gutes Vorbild sein. Dass es in dieser Hinsicht jedoch keinerlei Wirkung zeigen wird, kann man schon an der Reaktion der beteiligten MinisterpräsidentInnen sehen. Die waren zwar auch an dieser Entscheidung beteiligt, doch entschuldigt hat sich bisher keine(r). Der eine zollt zwar der Kanzlerin auch Respekt, aber sein eigenes Mitversagen gesteht er nicht ein. Die andere kartet sogar noch nach und stellt dar, sie hätte sich von der Idee Merkels spät in der Nacht überrumpelt gefühlt. Möglicherweise kann man der gewieften Taktikerin Merkel duchaus Kalkül bei der Art und Weise der Präsentation ihrer Idee unterstellen, aber die KollegInnen aus den Länder saßen mit am virtuellen Tisch und hätten ihren Mund aufmachen können. Auch sie sind allesamt Profis und können kaum so ermattet gewesen sein, dass sie nicht auf die Risiken dieser Entscheidung hätten hinweisen können. Also müssten sie jetzt auch zusammen mit der Kanzlerin dafür einstehen. Es ist allerdings wesentlich bequemer dem Anderen vollmundig Respekt zu zollen, als selbst Verantwortung zu übernehmen. Diese Respektsbekundung kaschiert nur die Erleichterung darüber, dass eine Andere die Rolle des Sündenbocks übernommen hat. Insofern Business als usual - das Kapitel für die Führungsenzyklopädie können wir uns sparen.
Aber auch zu Merkels medial äußerst wirksamer Entschuldigung muss man mindestens eine Anmerkung machen. Der verkorkste Beschluß um die Osterruhe war nur ein vergleichsweise kleiner Fehler im gesamten Corona-Krisenanagement, der außerdem noch keinen Schaden angerichtet hat. Für das defizitäre Impfmanagement hat sich bisher noch niemand entschuldigt. Aber - siehe oben - das überrascht uns eigentlich nicht.
Freitag, 19. März 2021
Das Paradox der Führung
"Der beste Führer ist der, dessen Existenz gar nicht bemerkt wird....Wenn die Arbeit des besten Führers getan ist, sagen die Leute: Das haben wir selbst getan."
Ab und zu stößt man noch auf dieses schöne Zitat, das Laotse zugeschrieben wird. Es verwundert allerdings nicht, wenn es im Gegensatz zu sonstigen Managementsprüchen wenig Beachtung findet und wenn, dann höchstens mit einem gelangweilten Lächeln quittiert wird.
In der Tat, was soll das für ein Führer sein, dessen Existenz nicht bemerkt wird? In einer Zeit, in der nichts wichtiger zu sein scheint, als bemerkt zu werden, als im Vordergrund zu stehen, gerade für einen sogenannten 'Führer'. Wird nicht vom Chef erwartet, dass er die Richtung vorgibt, dass er 'vorangeht', dass er Orientierung gibt? Wird der Chef nicht wahrgenommen, heißt es, er duckt sich weg, er ist zu wenig präsent.
Bedeutet Führung nicht, Einfluß nehmen, andere zu etwas zu bewegen, Ihnen zu sagen, was zu tun ist? Spätestens hier würde Laotse milde lächelnd seine Hand erheben. Er würde uns vielleicht auf den zweiten Teil des Zitats hinweisen, in dem von der Arbeit des Führers die Rede ist. Der Führer muss also durchaus etwas tun, er kann sich nicht wegducken. Aber was?
Das hat Reinhard K. Sprenger gut auf den Punkt gebracht:
"Die Leitlinie für richtiges Führen ist einfach: Finde die Richtigen, vertrau ihnen, fordere sie heraus, rede oft mit ihnen, bezahle sie fair und mach dann das Wichtigste von allem: Geh aus dem Weg. Denn die einizge legitime Form von Mitarbeiterführung ist die Selbstführung."
Natürlich weiß Herr Sprenger, dass das alles nicht 'einfach' ist. Sonst würde er mit seinen Aktivitäten nicht gutes Geld verdienen können. Führen ist harte Arbeit. Diese Arbeit ist auch bei Meister Laotse die Voraussetzung dafür, dass die Leute nachher das Gefühl haben, sie hätten es selbst getan. Es geht hier nicht um Laissez-faire. Die Punkte, die Sprenger aufführt, fassen das zusammen, was üblicherweise mit 'Rahmenbedingungen schaffen' umschrieben wird. Neuerdings kommt auch wieder der Begriff des Empowerment in Mode. Die Mitarbeitenden in den Stand zu versetzen, dass sie ihre Arbeit eigenverantwortlich und richtig ausführen können. Dazu werden Führungskräfte gebraucht - im wahrsten Sinne des Wortes: Menschen, die die Kraft haben zu führen, die persönlich und mit ihrer Persönlichkeit für ihre Leute da sind.
Damit wird auch aller Management-Romantik eine Absage erteilt, die von Arbeit ohne Hierarchie und Führung träumt. Auch Laotse geht davon aus, dass es einen Führer gibt. Wenn die Beschäftigten das Gefühl haben, es selbst gemacht zu haben, heißt das nicht, dass sie es alleine gemacht haben. Wenn die Menschen Probleme mit oder bei ihrer Arbeit haben, dann liegt das weniger daran, dass sie in einer Organisation oder Hierarchie arbeiten, sondern daran, wie sie diese, vermittelt durch ihre Chefs, erleben. Laotses Geist kann auch in einer hierarchischen Organisation wehen.
Voraussetzung dafür ist, dass die Handelnden mit einem bestimmten Menschenbild ausgestattet sind. Den Wert der Mitarbeitenden als Menschen zu sehen, ist Grundlage, wertschätzender Führung.
Im Übrigen hat es wenig mit selbstständiger Arbeit zu tun, wenn die Beschäftigten zwar arbeiten können, wo und wann sie wollen, aber durch das Volumen an zu erledigenden Aufgaben so eingedeckt und durch die technischen Möglichkeiten so eingebunden sind, dass sich das Gefühl, es selbst gemacht zu haben, nicht einstellen mag. Der Führer ist zwar auch nicht mehr präsent, aber die digitale Technik ersetzt ihn, subtil und wirkungsvoll.
Freitag, 5. März 2021
"Sagen Sie mir, wie Sie mich messen und ich werde Ihnen sagen, wie ich mich verhalten werde."
Sonntag, 21. Februar 2021
Brauchen wir eine neue Firmenkultur?
Wenn ja, was sollte an ihr neu sein?
Samstag, 13. Februar 2021
Die Zukunft nach Corona
Verspätete Rezension eines Buches, das zu früh geschrieben wurde
Sonntag, 7. Februar 2021
Stakeholder Value statt Sharholder Value
Ist das realistisch?
Freitag, 29. Januar 2021
Die Anforderungen an Führungskräfte 2021
1. Coach......4. Entscheider
Freitag, 22. Januar 2021
Hybrid HR
Schon wieder wird eine "neue" Personalfunktion plakatiert
Samstag, 16. Januar 2021
Vergütung und digitale Transformation
Job-Leveling passt nicht mehr ins digitale Zeitalter
Sonntag, 10. Januar 2021
Führungstrends 2021
Was man schon im Januar wieder vergessen kann
Dienstag, 5. Januar 2021
Sind wir eigentlich eine agile Gesellschaft?
Sind die agilen Mitarbeitenden auch agile Bürger?
Angeblich ist die agile Organisation ja das Zukunftsmodell für Unternehmen, die im digitalen Zeitalter erfolgreich bestehen wollen.
Angeblich wollen die Beschäftigten, die zukünftig in der Mehrzahl als WissenarbeiterInnen tätig sein sollen/wollen, nur noch in Strukturen möglichst ohne Hierarchien und ohne Anweisungen "von oben" in Teams arbeiten. Selbstbestimmung und Selbstorganisation ist die Losung der Stunde.