Sie macht den Unsinn der Sinndiskussion deutlich
Was auch am Ende dabei herauskommen mag, der Beschluss der G 7 Finanzminister, eine globale Mindeststeuer einzuführen, ist ein notwendiger Schritt in die richtige Richtung.
Er macht aber gleichzeitig auch die Überflüssigkeit der aktuellen Purpose-Diskussion deutlich. Meist beschränken sich die Beiträge dazu auf wohlklingende Absichtserklärungen. Insbesondere der Punkt ordentliches Abführen der Unternehmensteuern kommt dort nicht vor. Wenn ein Unternehmen ordnungsgemäß seine Steuern abführt, seine Beschäftigten ordentlich behandelt und fair bezahlt und ebenso mit den Kunden umgeht, braucht es sich eigentlich um seinen Purpose keine Gedanken mehr zu machen. Nicht zu vergessen ist auch der schonende Umgang mit der Umwelt.
Der Beschluss zeigt aber auch, dass es ohne regulierende Eingriffe in das wirtschaftliche Handeln nicht geht. Die unsichtbare Hand des Marktes sorgt sich keineswegs um das Wohlergehen der menschlichen Gemeinschaft und ihrer Umwelt. Das wiederum liegt daran, dass unternehmerische Aktivitäten im kaptitalistischen System untrennbar auf das Erzielen von Gewinn ausgerichtet sind und die Akteure eher bestrebt sind, diesen Gewinn zu optimieren (vorsichtig ausgedrückt), als sich nach dem Gemeinwohl zu richten. Sobald am Ende des Tages das Ergebnis nicht stimmt, erstirbt jegliche Purpose-Diskussion.
Die weitsichtigen Unternehmer, die ihre Geschäfte ordentlich und redlich führen und auch die Interessen ihrer Beschäftigten und ihrer Umwelt berücksichtigen - und die es natürlich auch gibt - sind auch hier eher die Ausnahmen, die die Regel bestätigen.
Insofern brauchen wir keine Purpose-Diskussion, aber (leider) immer wieder regulierende Eingriffe in wirtschaftliche Aktivität.
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