1. Coach......4. Entscheider
Das hat jedenfalls der hays-hr-report 2021 herausgefunden. Auf Platz 2 liegt die Forderung, dass Führungskräfte strategische Partner sein sollen. Auch im letzten Jahr lag der 'Coach' schon an erster Stelle.
Diese Ergebnisse kann man als schönes Beispiel für 'sozial erwünschte Antworten' ansehen. Der Effekt ist aus der empirischen Sozailforschung gut bekannt. Da wird in den einschlägigen Managementveröffentlichungen den LeserInnen und ZuschauerInnen eingetrichtert, die Führungskräfte der Zukunft müssten Coaches sein und schon plappern diese das in Umfragen eifrig nach. Abgesehen davon, dass nicht geklärt ist, was jeweils unter 'Coach' verstanden wird, ist dieser Befund absolut realitätsfern. Die wenigsten Führungskräfte verhalten sich in ihrem Alltag als Coaches - und sie können es auch gar nicht. Die Mitarbeiter wünschen sich vielleicht in manchen Situationen, dass die Chefin mehr Coach sein könnte, aber die Erwartungen insgesamt an die Rolle 'Führungskraft' stehen dem entgegen. Die Notwendigkeit, Entscheidungen zu treffen, dürfte weit größer sein, als die, Coach zu sein. Insofern ist auch die Platzierung der Anforderung 'Entscheider' unrealistisch. Beides ist vielleicht auch Ausdruck einer Wunschvorstellung. Man wäre lieber Coach als Entscheider. Entscheidungen sind oft unangenehm. Außerdem muss man am Ende dafür auch noch Verantwortung übernehmen.
Ins Bild passt auch, dass in der Untergruppe der sogenannten 'New-Work-Unternehmen' die Anforderung 'Manager von Diversity' an dritter Stelle liegt. Auch das, diffus vom Begriff her und eher Wunsch als Realität.
Dass Führungskräfte strategische Partner sein wollen, gehört mittlerweile zum guten Ton und ist auch richtig. Nur muss man auch hier fragen: wie sieht es damit im Alltag aus?
Aus der Mode gekommen scheint die Führungskraft als Change Agent. Der landet nur noch abgeschlagen auf dem achten Platz. Dabei gibt es gerade im Moment etliches an Veränderungen zu bewältigen. Aber vielleicht haben die Damen und Herren Manager davon die Nase mittlerweile voll.
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