Sonntag, 24. März 2019

Der unsinnigste Spruch zum technischen Fortschritt

"In Folge der Digitalisierung werden wir mehr Zeit haben, persönliche Beziehungen zu Kunden, Mitarbeitern....etc zu pflegen. Denn durch die Automatisierung können wir uns den Rücken von bürokratischen Abläufen frei halten." 

Sonntag, 17. März 2019

Wie werden "Management-Lehren" erfolgreich?

Neues Etikett auf alte Inhalte - warum funktioniert das immer wieder?

Es wäre eine interessante Themenstellung für eine Masterarbeit, einmal alle sogenannten Management-Lehren seit den sechziger Jahren zusammenzustellen, kurz inhaltlich zu beschreiben und zu versuchen die Unterschiede zu charakterisieren. Ich vermute, vor allem letzteres dürfte etwas schwer fallen. Wenn man einmal die tönenden Etiketten und den Management-Sprech in Alltagssprache übersetzt, dürfte nicht mehr viel Neues übrig bleiben.
Warum finden dennoch immer wieder vorgeblich neue Heilslehren große Verbreitung?

Freitag, 15. März 2019

Was wurde aus TQM?

Erinnert sich noch jemand an Total Quality Management?

Angesichts der Meldung, dass es noch nie so viele Rückrufaktionen für Autos gegeben hat, wie im vergangenen Jahr, muss einem diese Frage kommen. In den neunziger Jahren haben wir mit großem Engagement und durchaus auch mit Überzeugung Total Quality Management im Unternehmen eingeführt. Das große Vorbild hieß Toyota, das Ziel "Null Fehler". Der Ansatz, systematisch Fehler zu vermeiden, und auch die Art und Weise mit Fehlern umzugehen, kann man durchaus positiv sehen. Was man kritisch sehen muss, ist der Formalismus, mit dem das einherging. Wir haben uns damals dem Europäischen Qualitätsmodell (EFQM) "unterworfen". Es wurden TQM-Beauftragte installiert (Mit der bekannten Folge: "Jetzt haben wir einen, der sich um Qualität kümmert, dann brauche ich es nicht mehr") und umfangreiche Zertifizierungsprozeduren absolviert, die letztlich den beuaftragten Beratern mehr Profit gebracht haben als dem Unternehmen. Pikanterweise schlitterte das Unternehmen anschließend in die schlimmste Krise seiner Geschichte. Die wäre zwar auch ohne TQM gekommen, aber dass TQM dann vergessen war, ist nicht verwunderlich. Vergessen scheint es offensichtlich auch in der deutschen Autoindustrie. Gerade dort wurde damals auch dem Toyota-Modell nachgeeifert. Was ist davon geblieben?
Vielleicht ist man auch dort zu schnell wieder anderen Heilslehren nachgelaufen, ohne die eine zu hinterfragen und weiterzuentwickeln. Das fördert bei den Beschäftigten nur Gleichgültgkeit und Change-Resistenz. Wenn dann noch Zeit- und Kostendruck dazukommen, bleibt die Qualität auf der Strecke.

Montag, 11. März 2019

Das Büro der Zukunft...

...ist das Einzelbüro

Gerade in Zeiten, in denen permanent nach Veränderungen gerufen wird, in denen Lebens- und Arbeitssituationen immer komplexer werden, suchen die Menschen nach Fixpunkten, nach Halt und Orientierung. Und wenn auch die Suche nach dem Sinn des Seins schwieriger wird, gewinnen "Äußerlichkeiten" noch mehr an Bedeutung.

Freitag, 8. März 2019

Bahn verlangt von Lehrstellenbewerbern keine Anschreiben mehr

Für diesen Bewerbermarkt eine sinnvolle Entscheidung

Wer jemals größere Mengen von Azubibewerbungen lesen musste, kann diese Entscheidung absolut nachvollziehen. Anschreiben in Ausbildungsplatzbewerbungen werden meist wenig variiert von den Vorlagen, die die Berufsberatung in den Schulen verteilt, abgeschrieben. Sie unterscheiden sich kaum und lassen so weder Originalität und Individualität erkennen. Was auch nicht allzu verwunderlich ist. Ein jugendlicher Schulabgänger hat noch nicht viel zu bieten, was für ein solches Anschreiben gut verwertbar wäre. Zudem kommt es für viele Ausbildungsberufe nicht unbedingt auf schriftliche Ausdrucksfähigkeit an. Abgesehen davon, weiß der Leser eh nicht, ob der Jugendliche den Brief tatsächlich selbst verfaßt hat. Von daher ist die Entscheidung der Bahn nur konsequent. Und sie bringt ihr Erfolg auf diesem Teil des Bewerbermarktes.
Man sollte allerdings das Bewerbungsanschreiben nicht voreilig aus dem Anforderungskatalog für Bewerbungen streichen. Bei berufserfahrenen Bewerbern und Stellen, die tatsächlich eine gute schriftliche Ausdrucksfähigkeit erfordern, sollte ein solcher Text nach wie vor verlangt werden. Und bis die Brauchbarkeit der neuen "digitalen Auswahlinstrumente"  wissenschaftlich seriös bewiesen ist, sind Anschreiben und Lebenslauf immer noch geeignete Instrumente auf der ersten Stufe der Personalauswahl.

Mittwoch, 6. März 2019

Die "agile Organisation" ist kalter Kaffee

Das sagt der Soziologieprofessor Stefan Kühl in einem Interview im Human Resources Manager (2.3.). Mit einem kurzen Blick zurück zeigt er auf, dass die Prinzipien der Agilität keineswegs neu sind. Bereits 1970 ging es um die flexible Firma, 1980 spielte das innovative Unternehmen eine große Rolle und 1990 war es die lernende Organisation.