Zeitgleich zu meinem letzten Post erscheint im Mannheimer Morgen ein Interview mit dem Arbeitsdirektor der BASF, in dem es auch um den Umgang mit der Digitalisierung ging. Und was sagt der Herr Direktor dazu? Er zeigt der Reporterin einen Minicomputer, mit dem man Drittkläßlern programmieren auf einfachem Niveau beibringen kann. "Und es macht ihnen auch noch Spaß." ist der Manager überzeugt.
Ganz abgesehen davon, dass es sicherlich nicht jedem Grundschüler Spaß macht, was hat er davon? Ist er damit schon für das digitae Zeitalter gerüstet? Weiß er ein Jahr später noch, was er da mal gelernt hat und ist das weitere drei Jahre später überhaupt noch aktuell? Im selben Interview sagt der Arbeitsdirektor: "Wissen hat eine immer kürzere Halbwertszeit." - auch so eine Plattitüde. Unser Grundschüler soll zunächst einmal richtig schreiben, rechnen und lesen lernen. Das ist die wichtigste Grundlage, um später überhaupt mit Informationen umgehen zu können.
Das Interview ist ein gutes Beispiel dafür, wie bestimmte Meinungen so lange unreflektiert wiederholt und propagiert werden, bis sie tatsächlich in (politische) Aktionen münden und es dann womöglich noch in den Rang von "Sachzwängen" schaffen.
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