Microsoft (sic!) hat Führungskräfte weltweit gefragt, wie sich Führungsaufgaben durch KI verändern. Dass man von einer derartigen "Studie" keine kritischen Ergebnisse zu dieser Fragestellung erwarten darf, sollte nicht überraschen. So lautet ein Ergebnis, dass mehr als die Hälfte der Befragten glauben, dass sich ihre Aufgabenbereiche durch den Einsatz von Künstlicher Intelligenz verändern werden. Vor allem gehen diese Manager davon aus, dass Mitarbeiterführung menschlicher werde. Und dann kommt das altbekannte Märchen, dass sie die Zeit, die sie dadurch gewinnen, in erster Linie nutzen wollen, um sich für mehr Motivation und Inspiration bei ihren Mitarbeitern einzusetzen.
Man weiß nicht, worüber man mehr erschreckt sein soll. Über die immerhin über 40% der Befragten, die offenbar nicht davon ausgehen, dass KI ihre Aufgabenbereiche verändert oder über die Naivität der Mehrheit, die tatsächlich glaubt, sie gewinnt durch den technischen Fortschritt Zeit, um sich den Mitarbeitern zu widmen. Wenn sie die Zeit heute nicht haben, werden sie sie in Zukunft auch nicht haben. Noch nie hat der Produktivitätsgewinn durch neue Technologien "mehr Zeit" gebracht. Natürlich übernimmt die Technik Tätigkeiten und entlastet damit im ersten Gang. Dieser Zeit- und Produktivitätsgewinn wird doch sofort wieder abgeschöpft durch erhöhte Leistungsvorgaben oder knappere Personalbemessung. Und die Manager, die für eine interessengeleitete Befragung an dem alten Märchen weiterstricken, werden nach Kräften mit dazu beitragen.
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