Trotz Hitze ein schwieriges Thema: Verantwortung. Die Fähigkeit Verantwortung zu übernehmen ist
eine entscheidende Voraussetzung für Führung. „Ich bin verantwortlich für
das, was ich tue und die Entscheidungen,
die ich treffe.“ Wenn wir die Frage stellen, ob heute oft falsch geführt wird und
Verantwortlichkeit als wesentliche Führungseigenschaft ansehen, müssen wir in
der Tat feststellen, dass vielfach falsch geführt wird. Bei der in der
Öffentlichkeit geführten Diskussion um verzögerte und überteuerte
Großprojekte erleben wir fast nie das Eingeständnis von Verantwortung. In
manchen Fällen muss nach einigem für alle Beteiligten unwürdigen Gezerre ein
„Verantwortlicher“ seinen Hut nehmen. Selten erlebt man dann, dass dieser sich
auch wirklich für verantwortlich erklärt.
Natürlich ist es schwer einen Fehler einzugestehen und es ist absolut verständlich, wenn der Verursacher versucht sich zu rechtfertigen und sein Verhalten zu erklären. Das muss ihm auch gestattet sein, Verteidigung muss möglich sein. Letztendlich aber muss eine Führungskraft zu dem stehen können, was sie verursacht hat.
Natürlich ist es schwer einen Fehler einzugestehen und es ist absolut verständlich, wenn der Verursacher versucht sich zu rechtfertigen und sein Verhalten zu erklären. Das muss ihm auch gestattet sein, Verteidigung muss möglich sein. Letztendlich aber muss eine Führungskraft zu dem stehen können, was sie verursacht hat.
Verantwortung
ist nicht teilbar. Auch in einem
komplexen Sachverhalt sind Taten individuell zurechenbar. Teams sind auch
deshalb so beliebt, weil man glaubt Verantwortung „vergesellschaften“ zu
können. Wenn ein Team verantwortlich ist, ist niemand verantwortlich. Auch die
Häufigkeit von Besprechungen und die zunehmende Zahl von Teilnehmern ist ein
Indiz für mangelnde Verantwortungsfähigkeit. „Ihr ward doch alle dabei…Ihr habt
alle zugestimmt…Da musste ich doch so entscheiden..“ Überbordende
Mailverteiler, meist auch ein Versuch Verantwortung kollektiv zu verteilen.
„Wenn alle davon gewusst haben und keiner hat sich gemeldet, kann es mir egal
sein.“
Sind die
zunehmenden Träumereien von der Demokratisierung in Unternehmen auch ein
Ausfluss der Furcht angesichts der Komplexität im Umfeld Verantwortung zu
übernehmen?
Ist die an sich
erstaunliche Sympathie demokratisch gewählter Politiker für basisdemokratische
Prozesse nicht nur Populismus sondern möglicherweise auch die Angst für
politische Entscheidungen Verantwortung zu übernehmen?
Zu dem Spruch „Wir
sitzen alle in einem Boot“ gehört immer noch der andere „Auf jedem
Schiff, das dampft und segelt, gibt es einen, der die Sache regelt.“
Warum ist es gerade in einer Zeit, die durch Komplexität, Schnellebigkeit und Flexibilitätsdruck gekennzeichnet ist, so wichtig Verantwortung einzufordern. Verantwortung zu übernehmen ist eine entscheidende Voraussetzung für Entscheidungsfähigkeit. Wer entscheiden soll, muss auch die Verantwortung dafür übernehmen. Komplexität erfordert sozusagen dauernd Entscheidungen. Um Komplexität zu reduzieren, muss man sich zwischen Alternativen entscheiden, oft unter großem Risiko. Wer Entscheidungen trifft und sich dann aus der Verantwortung stiehlt oder um Entscheidungen herum laviert, der taugt nicht für Führungsaufgaben. Eine flexible Organisation braucht kompetente Entscheidungsträger.
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