Ergänzend zum letzten Post und aufgrund einiger Nachfragen: Ich kritisiere nicht grundsätzlich Mentoring. Im Gegenteil, wer als junger Mensch die Gelegenheit hat, sich in der ersten Phase seines Berufslebens mit einem "alten" Hasen auszutauschen, der sollte das in jedem Fall nutzen. Gerade in dieser Zeit gibt es immer wieder Unsicherheiten, Probleme, Fehler die aus Unerfahrenheit gemacht werden und auch Entscheidungssituationen zu der eigenen beruflichen Entwicklung. Da kann der Rat von jemandem, der das selbst schon mal mit- und durchgemacht hat, sehr hilfreich sein.
Ich wende mich gegen das institutionalisierte Mentoring in Unternehmen. Das spaltet die Führungsaufgabe auf und verlagert Aufgaben von der verantwortlichen Führungskraft auf einen "neutralen" Dritten. Besonders problematisch wird es nach meiner Ansicht dann, wenn der Mentor mit seinem Schützling Personalentwicklungsziele erarbeitet, wie auch in dem von mir zitierten Büchlein beschrieben. Das gehört in die Hand des zuständigen Chefs. Der müßte den Mitarbeiter am besten kennen, seine Stärken und Schwächen einschätzen können und damit auch - gemeinsam mit den HR-Profis - die weitere Entwicklung vorantreiben.
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