Wenn man sich das Verhalten vieler Führungskräfte im Alltag anschaut, hat man oft nicht den Eindruck, dass diese sich einmal mit dem Verhältnis von Führung und Autorität auseinandergesetzt haben. Sie kennen zwar alle den Unterschied zwischen Amtsautorität und der Autorität, die von der Person selbst kommt aber welche Konsequenz das für das eigene Verhalten hat, machen sie sich oft nicht bewußt. Kennzeichnend dafür ist, wie wichtig für viele immer noch die "Insignien der Macht" sind: die höhere PS-Klasse des Firmenwagens, der Parkplatz, die Büroausstattung. Damit und mit den Befugnissen, die man "qua Amt" hat, ist die Autoritätsbeziehung schon fast ausgefüllt. Über die Frage, wie sich die personale Autorität ausdrückt, machen sie sich dann kaum mehr Gedanken. Bei traditionellen Führungskräften kommt noch die Bedeutung der Fachkompetenz hinzu. Als Chef muß ich es besser wissen. Diese Kombination kann schon eine Grundlage für autoritäres Führungsverhalten sein. Autoritär allerdings wollen die wenigsten sein.
Wann wird Führung als autoritär empfunden?
Wenn Entscheidungen schlicht mit einer Regel begründet und nicht weiter erklärt werden.
Wenn das Gefühl entsteht, dass Regeln und Vorschriften um ihrer selbst willenbefolgt werden sollen.
Wenn die Führungslraft "einsam und allein" entscheidet ohne vorher die Meinung, die Erfahrung oder auch den Rat der Mitarbeiter einzuholen.
Wenn die Entscheidung dadurch nicht nachvollziehbar erscheint.
Wenn Entscheidungen als ungerecht oder nicht rational empfunden werden.
Wenn das Verhalten des Chef nicht kalkulierbar ist.
Die Grenze zum autoritären Verhalten ist also sehr fließend. Autoritär ist man nicht erst dann, wenn man schreit und sich wie ein Despot aufführt. Züge von autoritärem Verhalten schleichen sich sehr schnell ein. Doch allein schon die positiven Gegenteile der oben genannten Verhaltensweisen sind ein Weg Autorität auszuüben ohne autoritär zu sein.
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