Female Shift kennzeichnet die zunehmende Bedeutung von Frauen in Gesellschaft und Wirtschaft und zwar in einem derartigen Ausmaß, dass mit diesem Begriff sogar ein Megatrend bezeichnet wird. Also etwas, was unsere Zukunft gravierend beeinflussen wird.
(Die folgenden Zitate stammen aus einer gemeinsamen Studie der Beratungsgesellschaft Signium und dem Zukunftsinstitut aus 2012)
Den Frauen gehört die Zukunft. Gut ausgebildet wie noch nie und mit eigenem Einkommen und damit Konsummacht ausgestattet, haben sie das Potenzial sich neu zu positionieren.
Bei vielen dieser Trendaussagen fällt auf, dass sie meist nur eine bestimmte Bevölkerungsgruppe im Auge haben. Gemeint sind hier offensichtlich nur Frauen mit guter Ausbildung - Studium - , die eine Karriere in einem Unternnehmen anstreben. Was ist mit den anderen? Alleinerziehenden, Frauen mit Migrationshintergrund, Frauen aus sogenannten bildungsfernen Milieus, Frauen in geringfügigen Beschäftigungsverhältnissen......Ein Mega - Trend müßte eigentlich auch die im Auge haben. Man könnte sonst das Gefühl haben, dass hinter der plakativen Sprache keine so stabile empirische Basis steht.
Management von Diversität ist deshalb eine Führungsaufgabe. Das Instrumentarium ist vielfältig:.....spezielle Leadership-Programme für weibliche Führungskräfte.
Warum soll es spezielle Leadership-Programme für weibliche Führungskräfte geben? Fällt die Förderung von Frauen unter Diversität? Diese Einstellung zeigt, dass wir von einem Female Shift noch weit entfernt sind. Hier wird weiterhin genau das überkommene Rollenverständnis transportiert. Nach dem Motto: Wir Männer müssen jetzt mal was für die Förderung der Frauen tun. Ich muß es leider so sagen.
Female Shift fängt dann an, wenn es NORMAL ist, dass Frauen Karriere machen wollen und können,
dass es bspw. für Mädchen genauso in Frage kommt einen technischen oder handwerklichen Beruf zu ergreifen, wie Arzthelferin zu werden. Wenn also endlich bisherige Rollenzuschreibungen hinterfragt werden.
Nur wenn Frauen intern wie extern auch sichtbar werden und einen fühlbaren Unterschied machen,
wird sich Kultur verändern.
Der erste Teil des Satzes könnte von Frauen schon fast als Frechheit empfunden werden. Sind die Frauen, die bisher in Unternehmen und Organisationen arbeiten unsichtbar? Liegt es möglicherweise an ihnen selbst, dass man gar nicht merkt, dass sie da sind?
Fangen Sie bei der nächsten Bewerberauswahl schon damit an: Schielen sie nicht zuerst auf das Bewerbungsfoto, ob die Dame gut aussieht und verdrängen sie dann den Gedanken aus ihrem Kopf, die wird doch bald Kinder kriegen. Schauen sie, wie bei einem männlichen Bewerber, unvoreingenommen auf den Lebenslauf und auf das, was sie bisher gemacht hat. Das wäre schon ein guter Schritt, weg aus der Diversitätsecke.
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