In dem im letzten Post erwähnten FAZ-Artikel wird Joachim Sauer (Präsident des Bundesverbandes der Personalmanager) am Ende zitiert mit der Forderung "Führungsqualität muß messbar werden." So sehr ich ihm in der vorausgehenden Kritik am Führungsverhalten zustimme, so wenig kann ich ihm bei dieser Forderung folgen. Wie soll denn Führungsqualität gemessen werden? Was soll denn gemessen werden? Sauer schlägt u.a. die Vereinbarung "glasklarer Ziele und die konsequente Einhaltung vereinbarter Spielregeln" vor. Klar, da sind wir wieder bei der Meßbarkeit und bei dem Glauben Führung sei ein mechanisches System. Führung umfaßt die gesamte Komplexität menschlichen Zusammenlebens und -arbeitens in der Unternehmensorganisation. Das ist in jedem Fall mehr als einige Key-Figures, die aus diesem Komplex herausdestilliert werden. Es läßt sich auch nicht reduzieren auf die Kontrolle von einigen - und seien sie auch noch sie glasklar formuliert - Zielen. Das führt am Ende zu solchen Zielstilblüten, wie "die Anzahl, der aus dem eigenen Bereich entwickelten Mitarbeiter" oder "mit jedem Mitarbeiter ist mindestens ein Mitarbeitergespräch geführt worden". Wer einen guten Wert erreicht, ist eine gute Führungskraft.
Die Identifikation einiger richtiger Meßgrößen kann ein Instrument sein, Komplexität zu reduzieren aber auf die Komplexität von Führung angewandt, taugt es wenig.
Der FAZ-Artikel endet mit dem Satz "Wichtigste Aufgabe der Führungskraft sei es dann, eine belastbare Vertrauensbasis mit ihren Mitarbeitern zu schaffen." Genau - und wie wird die gemessen?
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