Vor einigen Tagen hatte ich in Anlehnung an die FAZ die Frage gestellt, ob die Falschen führen. Heute möchte ich ergänzen mit der Frage, ob nicht vielmehr falsch geführt wird. Wenn wirklich der oder die Falsche führt, dann müssen Konsequenzen gezogen und die Person des Amtes entbunden werden. Wenn falsch geführt wird, dann kann es zumindest Hoffnung geben. Der Fachmann, der bevorzugt befördert wird oder auch der durchsetzungsstark Extrovertierte kann ja durchaus Potenzial zur Führungskraft haben. Da muß man sich allerdings im Vorfeld etwas Mühe geben und die Auserwählten genauer unter die Lupe nehmen. Das heißt unter anderem jemanden nicht schon nach 2 Jahren in einer Funktion wieder befördern nur weil der vielleicht droht abzuwandern. Wenn Sie im Zweifel sind, lassen Sie ihn ziehen. Das aber gehört zur Führung: Die Führungskraft, die einen möglichen Potenzialträger in ihren Reihen hat, muß in der Lage sein, dieses Potenzial zu erkennen - dabei kann die Personalabteilung helfen - , die menschliche Größe haben ihn zu fördern - auch wenn er dann die eigene Abteilung verläßt - und ihm hilfreiches Feed-Back geben können.
Feed-Back heißt, Verhalten zurückzuspiegeln auch wenn es dazu kein passendes Formular gibt. Dem allzu extrovertierten muß man dann sagen, dass er sein Ego etwas zurückschrauben und Empathie entwickeln soll.
Dem Fachmann muß man vermitteln, welche Defizite er hat und ihm raten, wie er sie ausgleichen kann.
Wenn der Chef das nicht kann oder nicht will, dann ist er möglicherweise tatsächlich falsch. Wenn aber die möglichen Potenzialträger das Feed-Back nicht annehmen wollen oder können, dann sind sie auch nicht förderungswürdig.
Man muß jungen Leuten auch die Chance geben Führung zu lernen. Das setzt voraus, dass man ihnen Zeit gibt persönlich zu reifen und sie in dieser Phase auch kritisch, wohlwollend zu begleiten.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen