Sonntag, 20. Oktober 2019

Mehr Arbeitsbelastung durch Digitalisierung

New Work - Träumereien bewahrheiten sich nicht

Eines der Märchen - heute würde man Narrativ dazu sagen - die zuverlässig immer im Zusammenhang mit neuen Technologien erzählt werden, lautet: Die Technik befreit uns von lästigen Routineaufgaben und läßt uns endlich Raum kreativ zu sein und das zu machen, was wir "wirklich, wirklich" (so das Mantra der New Work Bewegung) wollen. Pustekuchen - selbst bei nur oberflächlichem Blick auf die Folgen industrieller Entwicklung für die Arbeitsbedingungen, wird schnell klar, dass das noch nie gestimmt hat. Wenn es Verbesserungen in den Arbeitsbedingungen gab, mussten die errungen, meist sogar erkämpft werden. Sie sind keinesfalls quasi automatisch als Nebenprodukt des technischen Fortschritts angefallen. Produktivitätsfortschritte werden in der Regel sofort durch höhere Leistungsvorgaben "abgeschöpft".
So darf es nicht wundern, dass nach der aktuellen Jobstudie von Ernst & Young (1500 Befragte) 44% der Beschäftigten empfinden, dass ihre Arbeitsbelastug durch die Digitalisierung gestiegen sei. 23% stellen fest, das die Arbeitsprozesse in den vergangenen Jahren durch die Technologisierung komplexer geworden sind.
Die Auswirkungen der Digitalisierung auf die Arbeit, so gravierend sie auch sein mögen, werden sich in ihren Grundmustern nicht von denen vergangener Technologieschübe unterscheiden.

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