In einem Post am 2.4. hatte ich mich schon einmal mit diesem Thema beschäftigt. Nun habe ich im ZEITMagazin (Nr. 22) in einem Artikel, in dem es überhaupt nicht um Training ging, folgendes Zitat einer Pferdestallbetreiberin gefunden: "So ein Pferd gibt keine Widerworte. Es ist nie gemein oder fies und es fordert nichts. In der Pferd-Mensch-Beziehung ist völlig klar, wer der Chef ist. Das macht die Beziehung so schön einfach." Besser kann man es nicht auf den Punkt bringen. Damit wird genau die Haltung bestätigt, die ich auch damals kritisch erwähnt habe. Dem Führungstraining mit Pferden liegt letztendlich ein einseitig autoritäres, machtbetontes, Verständnis von Führung zu Grunde. Damit wird das Führungsverhalten trainiert, das in modernen Unternehmen eigentlich Vergangenheit sein sollte. Nun mag man einwenden, dass es manchen eher soft veranlagten Persönlichkeiten gut tut, wenn sie sich mehr Stärke und Durchsetzungsfähigkeit antrainieren. Diese Menschen - und besonders die, die sie in ein solches Training schicken - sollten sich allerdings vor dem Training fragen, ob sie wirklich Führungskraft werden wollen und ob sie sich dafür geeignet halten. Umgekehrt wäre es fatal, wenn machtbetonte Zeitgenossen auch noch ein solches Training besuchen und in ihrer Haltung bestärkt werden anstatt sich kritisch mit ihr auseinanderzusetzen.
Dieses Beispiel zeigt gut, dass man bei der Auswahl von Führungstrainings sehr genau hinsehen und die Angebote kritisch hinterfragen sollte, ganz besonders wenn neue Methoden modern werden.
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