Freitag, 17. Januar 2020

Employee-Experience

Auch aus dem, was man beim Auskehren der Management-Werkstatt findet, kann man noch etwas machen.

Mit manchen Management-Weisheiten ist es wie mit altem Krempel, der verstaubt auf dem Speicher oder im Keller herumsteht. Früher war er mal zu etwas nütze, dann kamen neue, schönere Dinge, die Moden änderten sich und er wurde vergessen. Dann kommt man zufällig auf den Speicher, sieht die alte Kommode und denkt: "Schade um das schöne Ding. Wenn man die wieder aufpoliert, würde sie gut in das Vintage-Interieur in der neuen Wohnung der Tochter passen."
So geht es einem, wenn eine Definition von Employee-Experience liest:
Es ist die Summe aller Berührungspunkte, die ein Arbeitnehmer mit seinem Arbeitgeber hat, vom Zeitpunkt der Bewerbung bis hin zum Austritt aus dem Unternehmen.
(nach www.people.doc.de)

Es umfaßt demnach drei Hauptarbeitsgebiete, die physische, die kulturelle und die technologische Arbeitsumgebung. Employee Engagement und Employee Experience stehen in einem kausalen Verhältnis zueinander. EX (so die Abkürzung für Employee Engagement) beeinflußt das Engagement folgert daraus die Site people.de mit analytischer Schärfe.
Das ist ja alles nicht falsch. Aber es ist ja nun wirklich keine neue Erkenntnis mehr und schon gar nicht originell.
Originell ist allerdings, dass es offensichtlich Unternehmen gibt, die daraus eine eigene Unterehmensfuntion machen. Im Rahmen unserer Transformation bündeln wir Fachfunktionen wie HR, interne IT, Facility Management, Nachhaltigkeit, Gesundheitsmanagement, Organisation und interne (Versorgungs-)Prozesse zu einer Employee Experience Serviceeinheit. schreibt das für HR zuständige Vorstandsmitglied eines IT-Dienstleister in HRM online. Dieser neuen Employee-Experience-Rolle wird sich die klassische HR-Funktion unterordnen müssen.
Wenn man davon ausgeht, dass Funktionen wie IT, Organisation oder Facility Management noch andere Aufgaben haben, wie die Optimierung der Arbeitsumgebung der Mitarbeiter, kann man sich vorstellen, welche Schnittstellendiskussionen es in diesem Unternehmen geben wird.
Auch die Unterordnung von HR in dieser Einheit ist unnötig. Schon heute wir in moderen HR-Abetilungen der Employee-Experience Gedanke sehr ernst genommen und in Kooperation mit den anderen Fuktionen umgesetzt.
Entscheidend aber ist, welche Rolle spielen die Führungskräfte in diesem Konzept? Sie sind doch die eigentlichen Employee-Experience-Manager. Sie sind wesentlich dafür verantwortlich, dass die physische, kulturelle und technologische Arbeitsumgebung ihrer Mitarbeiter stimmt und damit auch das Engagement der Beschäftigten positv beeinflußt werden kann.

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