Was sagt uns das?
Da muss ein Gesetz her, um zu verhindern, dass ein offensichtlich wesentlicher Teil einer ganzen Berufsgruppe systematisch übers Ohr gehauen wird. Und es ist ja nicht das erste Gesetz dieser Art. So langsam müssten es nun auch die kapieren, die immer noch von einem Arbeitsmarkt reden, auf dem auf Augenhöhe die Arbeitgeber und Arbeitnehmer ihre Arbeitsbedingungen aushandeln. Der Arbeitsmarkt hat als Markt noch nie funktioniert. Auch die Dampfplauderer, die immer noch von der schönen neuen Arbeitswelt des New Work phantasieren, sollten langsam sensibel dafür werden, dass gerade durch die Digitalisierung der Anteil prekärer Arbeitsverhältnisse deutlich zunehmen könnte. Sicher wird es gesuchte Fachkräfte geben, die Bedingungen stellen können und möglicherweise wird es auch nicht die Arbeitsplatzverluste geben, die manche prognostizieren, aber die Gefahr ist groß, dass es am unteren Ende der Beschäftigungsskala eine Häufung von Jobs mit schlechten Bedingungen gibt.Am Beispiel der Paketboten zeigt sich überdies eine, an der Markttheorie gemessen, paradoxe Situation auf. Auf Grund der Zunahme des Paketvolumens werden offensichtlich sogar die Zusteller knapp. Trotzdem verbessern sich die Bedingungen nicht. Ähnliches gilt für das Personal in der Altenpflege. Oder ist die Bereitschaft der anderen Marktteilnehmer, die die Dienstleistungen dieser Beschäftigten "kaufen", mehr Geld dafür zu bezahlen zu gering?
Wir sehen, Markt funktioniert ohne (staatliche) Regelung nicht. Wer das nicht will, der sollte sich am Markt redlich und fair verhalten - aber auch das ist Phantasie.
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