Freitag, 29. Juli 2016

Firmen fördern Schlaf

Stellen sie sich vor, ihr Arbeitgeber händigt ihnen eines dieser Self-Tracking-Geräte aus und bittet sie, damit ihr Schlafverhalten aufzuzeichnen und ihm mitzuteilen. Wenn sie kontinuierlich eine bestimmte Stundenzahl an Schlaf - nachts versteht sich - nachweisen, bekommen sie eine Prämie. Was auf den ersten Blick wie ein verspäteter Aprilscherz klingt, wird offensichtlich in den USA von verschiedenen Firmen schon praktiziert.

Mittwoch, 27. Juli 2016

Üben sie Macht aus?

Nein! - Zumindest soweit es sie als Führungskraft betrifft.

Mit dem Machtbegriff wird heutzutage ziemlich locker und unpräzise umgegangen. Wie oft liest und hört man, dass Politiker und Manager Macht ausüben. Doch tun sie das wirklich? Was versteht man eigentlich unter Macht? Die, die das Wort benutzen, halten es für unnötig, sich darüber Gedanken zu machen. Doch gerade, wenn es um Führung geht, kann es helfen sich mit dem Begriff auseinanderzusetzen. Zunächst wäre es dann notwendig, eine Definition zu finden.
Für mich immer noch die klarste und damit brauchbarste, wenn auch sperrig formuliert, ist die von Altmeister Max Weber. 

Sonntag, 24. Juli 2016

Wort zum Sonntag

".....in diesem einen halben Jahrhundert hat sich mehr ereignet an radikalen Verwandlungen als sonst in zehn Menschengeschlechtern, und jeder von uns fühlt: zu vieles fast."
"Für unsere Generation gab es kein Entweichen, kein Sich-abseits-stellen wie in den früheren; wir waren dank unserer neuen Organisation der Gleichzeitigkeit ständig einbezogen in die Zeit."

Stimmt, oder? Aktuelles Zitat? Aktuell, ja, aber nicht neu. Stammt von Stefan Zweig und zwar aus der Zeit zwischen 1939 und 1941. Also halten sie heute am Sonntag einmal inne und lassen sich vom Hauch der Geschichte anwehen. Manchmal kann ein Blick zurück heilsam sein.
Wir leben in unruhigen Zeiten, aber die gab es früher auch schon - und sie wurden bewältigt.

Freitag, 22. Juli 2016

Müssen persönliche Zerwürfnisse zu Trennungen führen?

In der Tageszeitung war neulich zu lesen, dass der Geschäftsführer einer städtischen Gesellschaft mit dem für Ihn zuständigen Dezernenten nicht zurechtkam, oder umgekehrt. In der Berichterstattung war deutlich erkennbar, dass es zwischen den beiden mächtig gekracht haben muss. Der Geschäftsführer war seit fast zehn Jahren im Job und hat die Gesellschaft nachweislich positiv entwickelt. Größere Fehler sind keine bekannt. Die Zeitung zitierte einige Zeitgenossen, die mit ihm zu tun hatten. Alle äußern sich eigentlich positiv, bestätigen aber, dass das Klima zwischen beiden Persönlichkeiten zuletzt sehr schlecht war. Wie so etwas ausgeht, ist bekannt: man trennt sich im gegenseitigen Einvernehmen.

Montag, 18. Juli 2016

Bore-Out trotz Überstunden

Einige langweilen sich - viele schieben Überstunden.

Interessante Erkenntnisse über das Arbeitsleben lieferte uns die Statistik in dieser Woche. Doch vorweg: Sie wissen, was Bore-Out ist? Das Gegenteil von Burn-Out. Die Betroffenen leiden unter einem Job, der sie langweilt und unterfordert. Nach Erkenntnissen der Deutschen Universität für Weiterbildung in Berlin fühlen sich 11% der Erwerbstätigen unterfordert. 53% von diesen mangelt es an anspruchsvollen Aufgaben, 48% an Verantwortung und 37% an Abwechslung (zit. nach Mannheim Morgen, 9.7.)

Dienstag, 12. Juli 2016

Läßt sich Manuel Neuer durch Prämien motivieren?

Die Fußball-EM hallt noch nach. Das gibt uns einen Grund einmal nach der Motivation von Fußballprofis zu fragen. Insbesondere nach der motivierenden Kraft von Prämien. Wie wir alle wissen, spielt die sogenannte leistungsabhängige Bezahlung im professionellen Fußballgeschäft eine große Rolle. Auch bei der EM haben unsere Profis schon für das Erreichen des Halbfinales eine sechsstellige Prämie bekommen. Im normalen Bundesligaalltag gibt es Prämien für gewonnene Punkte, sogenannte Auflaufprämien und sonstge erfolgsabhängige Konstrukte.

Freitag, 8. Juli 2016

Gibt es Arbeit ohne Anpassung?

In einem Interview kritisiert der Unternehmensberater und Autor Reinhard Sprenger Feedback als Instrument das "Konformität, Gefügigkeit und Unsicherheit erzeugt" (zit. n. Hohe Luft,
Beilg. Führung S. 20). Ich stimme dem von mir geschätzten Herrn Sprenger aus ganzem Herzen zu, was seine Kritik an Beurteilungssystemen - die sind hier wahrscheinlich gemeint - angeht. Ich kann ihm allerdings nicht folgen, was seine Ablehnung von Anpassung und Konformität angeht. Für ihn geht es in Feedback-Runden darum, das zu tun, "was intern gefällt" und nicht das, was "draußen beim Kunden einen Unterschied macht". Auch wenn das, besonders in formalisierten Feedback-Runden, vielfach zutreffen mag, ist es doch, bezogen auf Feedback grundsätzlich, eine Unterstellung.

Samstag, 2. Juli 2016

Das kalte Grausen....

müsste eigentlich jeden Recruiter erfassen, wenn er manche Angehörige des politischen Personals betrachtet, die in Europa und außerhalb Dienst tun.

Wie sind diese Leute in ihre Jobs gekommen? Hat sie jemand aus-gewählt? Natürlich nicht, wie wir alle wissen. Sie wurden gewählt, von Mehrheiten.
Welche Rolle spielt Kompetenz im Anforderungsprofil für "Berufspolitiker"? Welche Kompetenzen wären denn notwendig? Wie sieht Fachkompetenz aus in diesem Beruf?
(Natürlich darf hier der Hinweis auf Max Webers Aufsatz "Politik als Beruf" nicht fehlen. Schauen sie mal rein, falls sie noch wissen, wer Max Weber war.)
Als Bürger nimmt man eher die "Fähigkeiten" Machtstreben, Profilierungsdrang, Durchsetzungsstärke und bei manchen ein ausgeprägtes Talent zur populistischen Vereinfachung wahr.
Wünschen würden wir uns das Talent komplexe Sachverhalte zu vermitteln und dazu differenzierte Meinungsbildungprozesse voranzutreiben. Wenn dazu noch Verantwortungsbewußtsein, Integrität und Redlichkeit kämen, wäre das nicht schlecht.
Die Ausweitung von Basisdemokratie hilft dabei in keiner Weise - siehe Brexit.


Freitag, 1. Juli 2016

Postheroische Führung ist in

Heroische Führung ist out

So jedenfalls kann man es einer Sonderbeilage des Philosophiemagazins Hohe Luft entnehmen. Es ist ja immerhin bemerkenswert, dass sich eine derartige Zeitschrift so exponiert mit diesem Thema auseinandersetzt. Man würde aber gerade hier vielleicht einen anderen Blick auf die Thematik erwarten. Diese Beilage hätte so auch in einer beliebigen Managementzeitschrift erscheinen können.
Das spricht jedoch nicht dagegen, sich die heroische Führung der Zukunft einmal näher anzusehen. Entnommen ist der Begriff dem gleichnamigen Buch des Soziologen Dirk Baecker.
Heroische Führung heißt, sich an Zielen orientieren, planen und kontrollieren. Sie weist daraufhin, dass es eine Führungskraft gibt, die für die Probleme eine Lösung hat und weiß, "wo es lang geht". Die postheroische Führung dagegen "rechnet mit Komplexität und Kontingenz" also mit Überraschungen und ständigen Veränderungen. Die portheroischen Manager sind sich bewußt, dass sie nicht mehr alles unter Kontrolle haben und nicht so tun können, als wüßten sie heute, wie sich der Markt morgen verhält.