Zauberwort im War for Talents. Alle glauben, damit die Schlachten zu gewinnen aber viele wissen noch gar nicht, wie sie die Kanone bedienen müssen. Nun genug der martialischen Ausdrucksweise - wer hier mit kriegerischen Analogien operiert, hat sowieso schon verloren. Auch die von mir hier bereits zitierte Studie der Personalberatung Pape stellt fest: "Employer Branding ist das alles überstrahlende Thema für 2014+".
Aber: nur knapp die Hälfte der Befragten gibt an, auf diesem Feld gut aufgestellt zu sein. Dabei muss man sicher zugestehen, dass auch von denen noch ein Teil sich besser sieht als die von außen auf das Unternehmen schauenden potenziellen Bewerber.
Die großen Premium Automobilanbieter und die klassischen Markenartikler tun sich da schon leichter. Sie haben Produktmarken, die bekannt sind und an denen man auch ein Employer Branding aufhängen kann. Die anderen, die das nicht haben und möglicherweise noch Standortnachteile dazu, haben es schwer. Doch auch diese Unternehmen haben ihre Märkte, ihre Kunden, ihre regionalen Netzwerke in denen sie sich profilieren können. Gerade der regionale Arbeitsmarkt ist beispielsweise bei der Gewinnung von Azubis und gewerblichen Fachkräften von enormer Bedeutung. Auch Klein- und Mittelbetriebe können Kontakte zu Schulen aufbauen und pflegen und sich über die ordentliche Behandlung ihrer Mitarbeiter als guter Arbeitgeber profilieren. Dazu braucht es keine wohlklingenden Hochglanzflyer und glamourhafte Auftritte auf Hochschulmessen. Viele setzen immer noch die Außenpräsentation mit Employer Branding gleich. Doch das geht weit darüber hinaus. Beispiel Handwerk: Die Handwerksbetriebe klagen über Nachwuchs. Dabei machen die Kammern und Innungen teilweise sehr gutes Personal-Marketing, um junge Leute anzusprechen. Doch der individuelle Handwerksbetrieb schickt nach der Objektbesichtigung einfach kein Angebot und teilt dies dem wartenden Kunden noch nicht einmal mit. Über den Filialbäcker wird in der Regionalpresse berichtet, dass er trotz Tarifbindung das Weihnachtsgeld nicht bezahlt. Im Einzelhandel erleben die Kunden unfreundliches und wenig serviceorientirtiertes Personal. Das alles sind Mosaiksteinchen, die das Image eines Betriebs bilden und die auch zum Employer Branding beitragen. Darüber sind sich gerade Klein- und Mittelbetriebe nicht bewußt. Es ist nicht immer ein großes Budget nötig, um sich auf dem Arbeitsmarkt zu profilieren. Auch die Möglichkeiten des Internet kommen diesen Unternehmen entgegen. Aber das sollte man sich dann auch professionelle Hilfe leisten.
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