gelaufen ist, die Bedingungen stimmen und es auch Entwicklungsperspektiven gibt, ist das auch gut und nachvollziehbar. Ich erlebe aber auch Leute, die nach den ersten Jahren auf der Stelle treten, keine Möglichkeiten sehen sich weiter zu entwickeln, mit dem Gehalt auch nicht so richtig zufrieden sind aber trotzdem nicht wechseln wollen. "Eigentlich will ich ja von dem Unternehmen nicht weg", hört man dann. Gerade in Konzernen scheint nach meinem Eindruck diese Haltung sehr ausgeprägt zu sein. Selbst wenn man Ärger mit dem Chef hat, wird lieber versucht intern zu wechseln als einen anderen Arbeitgeber zu suchen. Ich kenne Beispiele von guten Mitarbeitern, die auch Entwicklungspotenziale hatten, deren Karrieren im Laufe der Jahre in einem Unternehmen versandet sind. Sicher muss man auch das private, familiäre Umfeld mitbetrachten. Wenn das Haus erstmal gebaut ist, wird der Wechsel noch schwerer und irgendwann macht es dann keinen Sinn mehr - meinen viele.
Ich empfehle jedem jungen Einsteiger, auch wenn er keine ausgeprägten Karriereambitionen hat, zumindest einmal die Firma zu wechseln. Im Zeitraum zwischen dem ersten und dem fünften Arbeitsjahr sollte man sich einen geeigneten Zeitpunkt suchen. Das weitet den Blick und bringt neue Erfahrungen. Auch aus Unternehmenssicht sollte man darauf achten genügend Seiteneinsteiger an Bord zu haben. Wenn man nur aus den eigenen Reihen befördert, schmort man zu sehr im eigenen Saft. In der Organisation gibt es dann zu wenig Anregung, die eigene Praxis zu hinterfragen.
Was die Zukunft der Arbeitswelt angeht, bin ich sehr skeptisch, ob diese gepriesene Mobilität wirklich eintritt. Gerade in einer komplexen Umwelt versuchen die Menschen Halt zu finden, verläßliche Orientierung. Deswegen werden die Unternehmen am Arbeitsmarkt die Nase vorn haben, die ihren Mitarbeitern das bieten: eine verläßliche Arbeitsbeziehung mit ordentlichen Perspektiven.
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