Im Nachgang zum letzten Post und auf Grund einer Rückfrage noch eine Anmerkung zu den möglichen Nachteilen eines Wechsels innerhalb des Unternehmens. Man muss sich über einen Effekt im Klaren sein: Man erwirbt sich im Laufe der Zugehörigkeit zu einem Unternehmen ein Image. Das kann positiv sein oder kritisch, möglicherweise sogar negativ. Die Veränderung des einmal erworbenen Ansehens kann ein zäher Prozeß sein. Genau wie der berühmte erste Eindruck im Vorstellungsgespräch, der das ganze folgende Gespräch überlagern kann, kann sich ein in früher Betriebszugehörigkeit erworbenes kritisches Image festsetzen. "Ach, der...." oder "Das ist doch die, die.....". Leider haben auch viele Fährungskräfte Schubladen im opf, in die sie schnell die Mitarbeiter einsortieren. Insbesondere, wenn sie weit oben in der Hierarchie arbeiten. Ein Vorstand, der mit vielen Mitarbeitern ja nur punktuell zu tun hat, neigt besonders dazu, diese nach einmaligen Erlebnissen zu beurteilen und "einzusortieren". "Der hat damals aber eine gute Präsentation gehalten...." oder umgekehrt. Natürlich greift dieser Effekt auch, wenn man intern wechselt, weil man sich mit dem aktuellen Chef nicht versteht. Das kann immer mal vorkommen und ein Wechsel aus einem solchen Grund ist auch akzeptabel. Nur wenn man nach zwei Jahren mit dem nun zuständigen Vorgesetzten auch wieder Probleme bekommt, muss man auf sein Image achten. Und nicht nur das, man sollte dann auch einmal selbstkritisch in sich gehen und sich zwei Fragen stellen: Wie weit liegen die Gründe für die Differenzen bei mir selbst? Fange ich bei einem anderen Unternehmen neu an? Wenn man den Eindruck hat, nach drei Jahren "läuft es immer noch nicht so richtig" - Verhältnis zum Chef ist irgendwie gespannt, Gehaltsentwicklung ist nicht befriedigend, Perspektive unklar - dann sollte man ernsthaft über einen Wechsel nachdenken auch wenn vielleicht die Sozialleistungen im Unternehmen sehr gut sind. In jedem Fall sollte man vermeiden, zu dem zu werden, von dem es heißt: "Ach, der....".
Man sollte also sehr sensibel auf seine Aussenwirkung achten und versuchen zu erspüren, welches Image man hat. Denn auch darüber muss man sich im Klaren sein: Das Image wird selten offen kommuniziert. Auch Vorgesetzte tun sich ja bekanntermaßen schwer damit, kritisches Feedback zu geben. Seine Aussenwirkunng einschätzen zu können, gehört zur sozialen Kompetenz, selbstkritisch zu sein zur personalen. Wie feinsinnig auch immer man Kommpetenz unterscheiden mag, bevor man wechselt, sollte man auch eine persönliche Standortbestimmung betreiben.
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