Sonntag, 14. Juli 2019

Start Up - Kultur

So bereiten sie ihre Organisation auf die Digitalisierung vor.

Sorgen sie für einen Cultural Change, verändern sie ihre Kultur in Richtung einer Start Up - Kultur.
Geht ganz einfach, bauen sie Hierarchie ab, wagen sie mehr Demokratie im Betrieb und vor allem, sorgen sie für Netzwerkstrukuren. Zugegeben in größeren Organisationen geht das nicht so ganz einfach, aber auch dort ist es möglich. Suchen sie sich eine passende nicht allzu große Einheit aus, gerne genommen werden entwicklungsnahe Abteilungen, gliedern sie in ein schickes Loftbüro außerhalb des Firmenareals aus und achten darauf, dass die Besatzung nicht älter wie vierzig ist. Dass die KollegInnen aus der Buchhaltung gleichzeitig mit ihrem Chef um Arbeit im Homeoffice feilschen müssen, braucht sie nicht zu stören. Über die wird ja auch nicht in der Unternehmenszeitung berichtet.

Es gehört zum aktuellen Managementgeplappere, dass die Start Up - Kultur als absolut in gepriesen wird. Dabei fragt allerdings niemand so richtig nach, was sie denn eigentlich ausmacht. Gemeint sind wohl all die Eigenschaften, die in größeren Organisationen in der Tat oft lähmen. Schnelle Entscheidungen, wenig Abstimmung, möglichst in einem harmonisch arbeitenden Team kollektiv erzeugt, kaum als starr empfundene Regelungen. Davon träumen alle, die in großen Organisationen arbeiten.
Dabei wird natürlich wie so oft die Realität schön geredet. Nur weil es ein Start Up ist, herrscht dort nicht zwangsläufig eitel Sonnenschein. Gerade die haben nichts zu verschenken und müssen von ihren Beschäftigten stramme Leistung einfordern. Und wenn sie es wirklich mit mehr Partizipation versuchen, bedeutet das auch Aufwand, in längeren Diskussionen beispielsweise.
Ganz abgesehen davon, ein großer Teil von Neugründungen ist nicht erfolgreich und überlebt die ersten Jahre nicht.
Und wenn ein Großunternehmen sich irgendwo eine schicke Nische einrichtet, garantiert das noch lange nicht automatisch Kreativität und es ändert noch gar nichts an den Gepflogenheiten in der restlichen Organisation.

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