Montag, 25. Februar 2019

Hierarchiefreie Unternehmen

Warum eine differenzierte Diskussion darüber schwierig ist

Wenn man den Ansatz kritisch hinterfragt, läuft man sofort Gefahr in die Ecke der konservativen Bedenkenträger gedrängt zu werden. Wer will schon als changeresistenter, ewig gestriger abgestempelt werden? Man muss sich rechtfertigen, kein Befürworter von Hierarchien oder gar autoritär zu sein. Ähnliches passierte es einem vor nicht allzu langer Zeit, wenn man Inklusion in Schulen kritisch hinterfragte. Man hatte schnell das Gefühl man werde verdächtigt, etwas gegen Menschen mit Behinderungen zu haben. Bei diesem Thema hat allerdings mittlerweile eine kritischere Diskussion eingesetzt. Beim Thema hierarchiefreie Unternehmen scheint das noch nicht der Fall zu sein. Hier wird nach dem Schwarz-Weiß-Schema argumentiert: Hierarchie ist schlecht, hierarchiefrei ist gut. Bisweilen hat man den Eindruck, dass die Abschaffung der Hierarchie alle Unbill der Erwerbsarbeit beseitigt.

Mittwoch, 20. Februar 2019

Everything that gets measured, gets done

Manager sind dankbar für einfache Wahrheiten

Also, liebe KollegInnen, wenn ihr ein Problem habt, versucht es irgendwie
in eine Messgröße zu quetschen und - nicht vergessen - ein Ziel mit Prämie daran
zu knüpfen. Und schon wird alles besser - in jedem Fall das Einkommen der Leute.
Und damit steigt schon mal die Zufriedenheit, sinken die Krankenstände und die
Fluktuation.
Bei Continental erhöht man damit sogar den Frauenanteil.

Manchmal tauchen allerdings einige Randfragen auf:
Warum sinken dann Umsätze, Gewinne, Marktanteile?

Sonntag, 17. Februar 2019

Ältere Mitarbeiter

Begehrte Erfahrungsträger oder personalpolitische Manipulationsressource ?

Der Softwarekonzern SAP hat ein großangelegtes Vorruhestandsprogramm aufgesetzt mit dem rund 4400 Stellen wegfallen sollen. Angesprochen werden Beschäftigte, die 55 Jahre und älter sind. Im Unterschied zu einer vorhergehenden Aktion, die das Unternehmen bereits 2015 durchgeführt hatte, gibt es jetzt massive Kritik aus dem Betriebsrat. Man hat dort Sorge, dass es für ältere Beschäftigte keine Perspektive im Unternehmen geben würde. Besonders dürfte den Kollegen vom Betriebsrat aufstoßen, dass SAP keinen Stellenabbau vorhat, sondern gleichzeitig Neueinstellungen ankündigt. Jüngere Mitarbeiter sind in der Regel billiger als ältere und so erwartet das Unternehmen auch eine deutliche Einsparung durch diese Aktion.
Aus eigener, intensiver Erfahrung mit diesem Thema einige Gedanken dazu: