Der Gallup Engagment Index ist wieder da...
.....und wieder mit fast unveränderten Ergebnissen!
Seit nunmehr über zehn Jahren beglückt uns die Unternehmensberatung Gallup nun schon mit ihrer Umfrage zum Engagement der Beschäftigten. Und über die ganze Zeit betrachtet weichen die Ergebnisse kaum voneinander ab. Über zwei Drittel der Beschäftigten (70% in 2016) haben nur eine geringe emotionale Bindung an ihr Unternehmen, 15% gar haben keine Bindung.Wichtigster Grund dafür ist das Führungsverhalten der Chefs. Kaum Wertschätzung und zu wenig Feed-Back sind die wichtigsten Kritikpunkte.
Diesen Befund sollte und kann nicht kleinreden. Aber man sollte vielleicht mal auf die Idee kommen nach so vielen Jahren mit ähnlichen Ergebnissen, andere Fragen zu stellen. Vor allem die Frage: Warum ist das so? Warum werden gerade Wertschätzung und Feed-Back als defizitär empfunden, wo doch gerade Performance-Mangement-Systeme in den letzten Jahren Konjunktur hatten? Leisten diese Systeme nicht das, was die Mitarbeiter erwarten? Möglicherweise erwarten die Mitarbeiter mehr von ihren Chefs als nur das Ausfüllen von Fragebögen. Aber warum werden die Ergebnisse nicht besser? So wundert es nicht, dass Gallup mittlerweile auch Kritik erntet. Da wird auf andere Ergebnisse verweisen und auch darauf, dass die Mitarbeiterzufriedenheit nicht nur durch das Verhalten der Chefs beeinfußt wird.
In der Tat muss man sich fragen, wie der Erfolg vieler Firmen zustande kommt, wenn die meisten Mitarbeiter so eine lasche Einstellung haben. Wir leben gerade in Deutschland in einer positiven Wirtschaftssituation. Dazu trägt nicht zuletzt auch die Leistung der Arbeitnehmer bei.
Gallup sollte einmal hinterfragen, was mit "emotionaler Bindung" genau gemeint sein soll. Wie sollte sie ausgeprägt sein und wie weit ist sie für eine ordentliche Arbeitsleitung notwendig? Vielleicht sollte man "Bindung an das Unternehmen" und "Identifikation" einfach etwas tiefer hängen und erkennen, dass man einen ordentlichen Job auch machen kann ohne starke Bindung und hohe Identifikation.
Nahezu zeitgleich mit der Veröffentlichung der Gallup-Studie lesen wir, dass ein deutscher Sportwagenhersteller jedem seiner Beschäftigten eine Prämie von 9111,- zahlt. Vielleicht sollten man denen mal die Gallup-Fragen stellen. Wäre interessant, was die antworten.
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