Dienstag, 23. Februar 2016

Des Angestellten (m/w) liebstes Büro...

....das Einzelbüro

Allen modischen Trends zum Trotz: würde man Beschäftigte befragen, in welcher Art von Büro sie am liebsten arbeiten würden, würde sich nach meinem persönlichen Eindruck, eine deutliche Mehrheit für ein Einzelbüro entscheiden. Nicht ohne Grund hat sich das Einzelbüro mit seiner Größe und Ausstattung, gerade in Unternehmen mit sogenannten Großraumbüros, zum Statussymbol entwickelt. Büros, in denen mehrere Beschäftigte untergebracht sind, erfreuen sich in der Regel bei deren Bewohnern keiner großen Beliebtheit. An erster Stelle wird bei den Nachteilen meist die Geräuschbelastung genannt.
Trotz Stellwänden und Pflanzen, man kriegt oft mit, was in der näheren Umgebung vor sich geht. Ob man das will oder nicht und man wird dadurch von der eigenen Arbeit abgelenkt. Dem versuchen manche Unternehmen entgegenzuwirken, in dem sie besondere Zonen schaffen, in denen man konzentriert arbeiten oder andere, in denen man Bespechungen abhalten kann.
Die mehr oder minder gemütliche Kaffeeecke darf natürlich auch nicht fehlen und wer ganz modern sein will, der bietet auch eine Lounge zum Chillen an. Wenn die Beschäftigten möglichst lange am Arbeitsplatz sein sollen, sollen sie es wenigstens als angenehm empfinden.
Auch wenn die Existenz von Großraumbüros gerne mit der Förderung der internen Kommunikation begründet wird, ist es zuallererst ein handfester wirtschaftlicher Grund, der die Unternehmen gerne zu dieser Form der Unterbringung ihrer Mitarbeiter bringt. Man kann auf diese Weise mehr Arbeitsplätze auf der verfügbaren Fläche unterbringen. Es lassen sich Synergieeffekte erzeugen und bei geschickter Planung manche Wege verkürzen. Das ist aus Unternehmenssicht legitim und wenn dabei auch noch die Interessen der Mitarbeiter zumindest ansatzweise berücksichtigt werden, kann es durchaus zu guten Lösungen kommen.
Das Interesse des Mitarbeiters ist es einen individuellen, "eigenen" Arbeitsplatz zu haben, an dem er sich wohlfühlt. Den er bei Bedarf auch so gestalten kann, wie er es will und an den er sich zurückziehen kann. Man betrachte einmal die Ausgestaltung von LKW-Fahrerkabinen, in denen die Trucker einen wesentlichen Teil ihrer Zeit verbringen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass es Beschäftigten gefällt, wenn sie sich zum konzentrierten Arbeiten, zum Besprechen, oder zum Entspannen - wie weit man das bei der Arbeit überhaupt kann - jeweils an einen anderen Platz begeben müssen. Gerade wenn man von den Mitarbeitern ansonsten Veränderungsbereitschaft und Flexibilität verlangt, sollte man ihnen zumindest bei den äußeren Bedingungen gewisse Fixpunkte bieten.


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