Finanzielle Sicherheit
Ein sicherer Arbeitsplatz
Die Erwerbsarbeit soll ein eigenständiges Leben ermöglichen
Zeitsouveränität im Hinblick auf die Arbeitszeit
Das hat die ZEIT in einer groß angelegten Befragung von über 3000 Deutschen ermittelt.
Eigentlich keine revolutionären Erkenntnisse. Diese Antworten - mit Ausnahme der vierten vielleicht - hätte man sehr wahrscheinlich schon in allen Phasen industrieller Entwicklung bekommen.
Und man wird sie auch in Zukunft auf die entsprechenden Fragen bekommen. Die von den Trendgurus prophezeiten neuen Formen der Arbeit in Projekten und nur losen Beziehungen zu unternehmerischen Organisationen werden nur eine begrenzte Bedeutung erlangen. Digitales Nomadentum ist nicht Jedermanns Sache.
Je komplexer und unübersichtlicher Lebensituationen werden, desto mehr suchen die Menschen Orientierung und Sicherheit. Das sollten sich die Unternehmen zu Nutze machen, die tatsächlich noch auf der Suche nach Talenten sind und verläßliche und faire Arbeitsbedingungen anbieten.
Montag, 29. Februar 2016
Dienstag, 23. Februar 2016
Des Angestellten (m/w) liebstes Büro...
....das Einzelbüro
Allen modischen Trends zum Trotz: würde man Beschäftigte befragen, in welcher Art von Büro sie am liebsten arbeiten würden, würde sich nach meinem persönlichen Eindruck, eine deutliche Mehrheit für ein Einzelbüro entscheiden. Nicht ohne Grund hat sich das Einzelbüro mit seiner Größe und Ausstattung, gerade in Unternehmen mit sogenannten Großraumbüros, zum Statussymbol entwickelt. Büros, in denen mehrere Beschäftigte untergebracht sind, erfreuen sich in der Regel bei deren Bewohnern keiner großen Beliebtheit. An erster Stelle wird bei den Nachteilen meist die Geräuschbelastung genannt.Freitag, 19. Februar 2016
Das Strategieparadox
In einem Interview mit einer Professorin für Strategie und Organisation sind sich die fragende Journalistin und die Expertin darüber einig, dass die meisten Manager über Strategiepläne für die nächsten zehn Jahre "eigentlich nur noch lachen können." Die Professorin bestätigt, dass heute schon manchmal über einen Ein-Jahres-Plan gelächelt würde, der "Trend gehe hin zur Echtzeitstrategie".
Ein wunderbarer Begriff - Wörter können zuweilen entlarvend sein. Sollte Strategie nicht immer auf Echtzeit bezogen sein? Auch wenn diese in der Zukunft liegt.
Ein wunderbarer Begriff - Wörter können zuweilen entlarvend sein. Sollte Strategie nicht immer auf Echtzeit bezogen sein? Auch wenn diese in der Zukunft liegt.
Montag, 15. Februar 2016
Wir sind eine Familie.....
Werden Sie Teil einer der größten Familien Deutschlands.
Mit diesem Satz wirbt die Deutsche Bahn in ihren Stellenangeboten im Netz. Er steht zwar etwas verschämt am Ende des Angebotes, so als könne man selbst nicht so recht daran glauben. Aber selbst so ein großer Laden wie die Bahn hat keine Scheu davor, sich als Familie zu bezeichnen. Dabei stellt alleine schon die Größe der Organisation den Vergleich mit der Familie in Frage. Was treibt Unternehmen in einer Zeit, in der es eine zunehmende Zahl von Singlehaushalten und Ehescheidungen gibt, immer wieder dazu das Bild von der Familie zu bemühen? Welches Familienbild hat man dabei vor Augen? Ein patriarchalisches vielleicht, in dem klar ist, wer der "Vater" ist und welche Rolle er spielt? Oder empfinden sich manche, nach Übernahmen und Fusionen, eher wie eine Patchworkfamilie?
Das für Firmen attraktive am Symbol der Familie scheint wohl das Zusammengehörigkeitsgefühl zu sein, das man damit assoziiert. Aber genau das läßt sich nicht übertragen. Denn es gibt einen wesentlichen Unterschied zwischen Familie und Unternehmen: in ein Unternehmen kann ich aus freier Entsheidung ein- und auch wieder austreten. Und davon machen die Menschen auch immer wieder regen Gebrauch. Von einer Familie kann ich mich lösen oder zu ihr in Distanz gehen, aber richtig los werde ich sie nie. Eine Familie hat auch nicht die Möglichkeit Familienmitglieder "abzubauen" - selbst wenn sie das manchmal gerne möchte. In Familien gibt es keine Kündigungsfristen innerhalb deren man sich von vielleicht unliebsamen oder untauglichen Angehörigen trennen kann.
Also liebe Personalmarketingkollegen, verabschiedet euch von diesem Familiengedudel. Kein einigermaßen selbstbewußter Bewerber (m/w) läßt sich davon beeindrucken. Und wenn euer Vorstand doch noch daran festhält, dann seid bitte auch so konsequent ihn beim nächsten Rationalisierungsprojekt daran zu erinnern.
Mit diesem Satz wirbt die Deutsche Bahn in ihren Stellenangeboten im Netz. Er steht zwar etwas verschämt am Ende des Angebotes, so als könne man selbst nicht so recht daran glauben. Aber selbst so ein großer Laden wie die Bahn hat keine Scheu davor, sich als Familie zu bezeichnen. Dabei stellt alleine schon die Größe der Organisation den Vergleich mit der Familie in Frage. Was treibt Unternehmen in einer Zeit, in der es eine zunehmende Zahl von Singlehaushalten und Ehescheidungen gibt, immer wieder dazu das Bild von der Familie zu bemühen? Welches Familienbild hat man dabei vor Augen? Ein patriarchalisches vielleicht, in dem klar ist, wer der "Vater" ist und welche Rolle er spielt? Oder empfinden sich manche, nach Übernahmen und Fusionen, eher wie eine Patchworkfamilie?
Das für Firmen attraktive am Symbol der Familie scheint wohl das Zusammengehörigkeitsgefühl zu sein, das man damit assoziiert. Aber genau das läßt sich nicht übertragen. Denn es gibt einen wesentlichen Unterschied zwischen Familie und Unternehmen: in ein Unternehmen kann ich aus freier Entsheidung ein- und auch wieder austreten. Und davon machen die Menschen auch immer wieder regen Gebrauch. Von einer Familie kann ich mich lösen oder zu ihr in Distanz gehen, aber richtig los werde ich sie nie. Eine Familie hat auch nicht die Möglichkeit Familienmitglieder "abzubauen" - selbst wenn sie das manchmal gerne möchte. In Familien gibt es keine Kündigungsfristen innerhalb deren man sich von vielleicht unliebsamen oder untauglichen Angehörigen trennen kann.
Also liebe Personalmarketingkollegen, verabschiedet euch von diesem Familiengedudel. Kein einigermaßen selbstbewußter Bewerber (m/w) läßt sich davon beeindrucken. Und wenn euer Vorstand doch noch daran festhält, dann seid bitte auch so konsequent ihn beim nächsten Rationalisierungsprojekt daran zu erinnern.
Mittwoch, 10. Februar 2016
Sprechblasen
Unternehmen organisieren sich zunehmend als Plattform
Wie soll man sich das denn vorstellen? Unternehmen sind und bleiben hierarische Organisationen. Plattformen sind ebene Flächen, auf denen Menschen sich eigentlich "gleichberechtigt" (um die Sprechblase "auf Augenhöhe" zu vermeiden) begegnen. Wenn nun Angehörige unterschiedlicher Hierarchiestufen auf der Plattform zusammentreffen, wird die Hierarchie trotzdem eine Rolle spielen. Auch das lockere "Du" untereinander und der Verzicht auf die Krawatte werden daran nichts ändern.Insofern gehört die Rede von der Plattform in dieselbe Kategorie wie die unreflektierten Träumereien von der Demokratisierung der Unternehmen in der zukünftige Welt der Arbeit.
Freitag, 5. Februar 2016
Kommunikation bei Personalabbau
In unserer Region häufen sich in den letzten Monaten die Meldungen zu Personalabbaumaßnahmen. Und das aus Firmen, die nicht unbedingt in Krisensituationen sind. Meistens sind Rationalisierungen in Form von Standortverlagerungen der Grund. Wenn man mit Betroffenen spricht und sie fragt, ob sie auch betroffen sind und ob sie schon wissen, wei es weitergeht, dann bekommt man oft ein resigniertes Schulterzucken zur Antwort: "Wir wissen es auch nicht so richtig. Die Information ist nicht so gut."
Information und Kommunikation bei betrieblichen Veränderungen ist immer ein schwieriges Geschäft, vor allem dann, wenn damit auch Personalreduzierungen verbunden sind.
Das denkbar schlechteste Beispiel lieferte gerade ein Möbelhändler. Dort wurden die Mitarbeiter morgens am Werkstor mit der schriftlichen Botschaft empfangen und abgefangen, dass sie mit sofortiger Wirkung freigestellt seien und ihre Arbeitsplätze verlagert würden. Die Kündigung würde folgen. Man mag es kaum glauben, aber auch der Betriebsrat war offensichtlich nicht informiert. Ein derartiges Verhalten gegenüber den Beschäftigten ist in keiner Weise akzeptabel.
An die immer wieder herbei geredete und geschriebene "Kommunikation auf Augenhöhe", die in der zukünftigen Arbeitswelt ja angeblich zunehmen soll, kann man bei solchen Beispielen kaum glauben.
Doch auch in den anderen Fällen, die "besser laufen", fühlen sich die Betroffenen oft schlecht infomiert und auch behandelt. Kann man das verhindern? Ich wage zu behaupten, kaum. Um es aber gleich vorweg zu sagen, das kann nie ein Argument sein, nicht sorgfältig, rechtzeitig und so umfassend wie möglich zu informieren und mit den Leuten zu reden.
Doch gerade in dem "rechtzeitig" und "umfassend" stecken schon die ersten Tücken. Informiert man so früh wie möglich über eine Massnahme, hat man noch nicht alle Informationen zusammen. Die Beschäftigten wollen natürlich in erster Linie wissen, was passiert mit mir? Das kann man in einem frühen Stadium noch nicht sagen. Also löst man wahrscheinlich Unsicherheit, Angst und Unzufriedenheit aus. Tritt man jedoch erst dann an die Öffentlichkeit, wenn das Konzept schon fertig ist, kann man sich den Vorwurf einhandeln, die Betroffenen vor vollendete Tatsachen zu stellen und ihre Interessen nicht zu berücksichtigen.
Dennoch plädiere ich dafür, so früh wie möglich zu informieren. Letztendlich ist das auch ein Gebot der Fairness. Und man kann und muss erklären warum man noch nicht mehr sagen kann, aber auch ankündigen, wann die nächsten Informationen kommen.
Man kann in einer solchen Situation nie Zufriedenheit bei den Empfängern auslösen. Der Wegfall des Arbeitsplatzes ist immer die denkbar schlechteste Botschaft für einen Arbeitnehmer. Egal wie früh oder spät oder in welch abgewogenen Worten man sie verkündet.
Und, man sollte von Personalabbau auch nur dann reden, wenn er tatsächlich unausweichlich ist. Es soll ja hin und wieder Manager geben, die das als Drohpotenzial nutzen, um damit irgendwelche Zugeständnisse zu erreichen. Die sollten dann aber auch bei der Weihnachtsfeier nicht von Motivation reden.
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Information und Kommunikation bei betrieblichen Veränderungen ist immer ein schwieriges Geschäft, vor allem dann, wenn damit auch Personalreduzierungen verbunden sind.
Das denkbar schlechteste Beispiel lieferte gerade ein Möbelhändler. Dort wurden die Mitarbeiter morgens am Werkstor mit der schriftlichen Botschaft empfangen und abgefangen, dass sie mit sofortiger Wirkung freigestellt seien und ihre Arbeitsplätze verlagert würden. Die Kündigung würde folgen. Man mag es kaum glauben, aber auch der Betriebsrat war offensichtlich nicht informiert. Ein derartiges Verhalten gegenüber den Beschäftigten ist in keiner Weise akzeptabel.
An die immer wieder herbei geredete und geschriebene "Kommunikation auf Augenhöhe", die in der zukünftigen Arbeitswelt ja angeblich zunehmen soll, kann man bei solchen Beispielen kaum glauben.
Doch auch in den anderen Fällen, die "besser laufen", fühlen sich die Betroffenen oft schlecht infomiert und auch behandelt. Kann man das verhindern? Ich wage zu behaupten, kaum. Um es aber gleich vorweg zu sagen, das kann nie ein Argument sein, nicht sorgfältig, rechtzeitig und so umfassend wie möglich zu informieren und mit den Leuten zu reden.
Doch gerade in dem "rechtzeitig" und "umfassend" stecken schon die ersten Tücken. Informiert man so früh wie möglich über eine Massnahme, hat man noch nicht alle Informationen zusammen. Die Beschäftigten wollen natürlich in erster Linie wissen, was passiert mit mir? Das kann man in einem frühen Stadium noch nicht sagen. Also löst man wahrscheinlich Unsicherheit, Angst und Unzufriedenheit aus. Tritt man jedoch erst dann an die Öffentlichkeit, wenn das Konzept schon fertig ist, kann man sich den Vorwurf einhandeln, die Betroffenen vor vollendete Tatsachen zu stellen und ihre Interessen nicht zu berücksichtigen.
Dennoch plädiere ich dafür, so früh wie möglich zu informieren. Letztendlich ist das auch ein Gebot der Fairness. Und man kann und muss erklären warum man noch nicht mehr sagen kann, aber auch ankündigen, wann die nächsten Informationen kommen.
Man kann in einer solchen Situation nie Zufriedenheit bei den Empfängern auslösen. Der Wegfall des Arbeitsplatzes ist immer die denkbar schlechteste Botschaft für einen Arbeitnehmer. Egal wie früh oder spät oder in welch abgewogenen Worten man sie verkündet.
Und, man sollte von Personalabbau auch nur dann reden, wenn er tatsächlich unausweichlich ist. Es soll ja hin und wieder Manager geben, die das als Drohpotenzial nutzen, um damit irgendwelche Zugeständnisse zu erreichen. Die sollten dann aber auch bei der Weihnachtsfeier nicht von Motivation reden.
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