Darin wird das HR-Dilemma deutlich: Einerseits ist HR für das Thema "Führung" im Unternehmen zuständig in Form von inhaltlicher Erarbeitung dessen, was man im Unternehmen darunter verstehen soll und auch für den Transfer dieses Verständnisses in die Organisation. Andererseits sind aber die Führungskräfte oft nicht willens und in der Lage sich damit auseinanderszusetzen und in ihrer Führungspraxis anzuwenden. Sie rufen nach Hilfestellung und die Personaler eilen willfährig herbei und gewähren sie in jeglicher Form bis hin zu schwierigen Mitarbeitergesprächen, die sie dann übernehmen. Führung ist ein Kernthema von HR, aber HR darf selbst nicht Führungsaufgaben übernehmen, für die eigentlich die anderen Vorgesetzten verantwortlich sind. Die Personalabteilung sollte auch nicht immer wieder nach vermeintlich neuen Tools suchen, die die Führungskräfte bei der Führungsarbeit entlasten, damit sie sich "auf ihre anderen Aufgaben konzentrieren können." So wird sie zur Führungsersatzabteilung.
Es ist die Aufgabe von HR mit den Führungskräften ein Führungsverständnis zu entwickeln, kontinuierlich zu reflektieren und auch einzufordern. Dem immer wiederkehrenden Wunsch nach Entlastung von der Führungsarbeit durch die Kollegen müssen die Personaler entgegentreten. Sie müssen sehr wohl Hilfestellung leisten in Form von Personalentwicklung und Beratung. Jeder Führungskraft muss klar sein, was Führung bedeutet und dass sie wesentlicher Bestandteil ihres Jobs ist. Und schließlich ist HR mit professionellem Know How mit dafür verantwortlich, dass die richtigen Personen zu Führungskräften werden.
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