Vor einigen Tagen in einer geselligen Runde kam natürlich auch dieses Thema auf den Tisch. Für mindestens zwei der männlichen Beteiligten waren "lockere Sprüche" in Gegenwart von Frauen insbesondere in Situationen wie geschäftlich verursachten spätabendlichen Hotelbarbesuchen normal. Und wer sich mal die Erlebnisse von Frauen und Männern bei Messeaufenthalten anhört, wird sich in der Tat über den Brüderle-Spruch nicht sonderlich aufregen. Wieviel Brüderle darf denn nun sein - um im Titeljargon der Bild-Zeitung zu sprechen. Was das Verhalten einer Führungskraft angeht: absolut Null! Gerade weil es hier eine Grauzone gibt zwischen, was geht noch und was ist unmöglich, gerade weil das auch sehr stark von den individuellen Personen abhängig ist, Frauen wie Männern. Als Führungskraft muss man absolut korrekt sein, gegenüber den eigenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und in jeder Situation - auch abends an der Hotelbar. Im übrigen gilt das auch für den Genuß von Alkohol. Nichts gegen das Projektabschlußbier. Aber auch ein erfolgreicher Verakufsabschluß rechtfertigt keine Sauferei. Mitarbeiterinnen haben eine hohe Sensibilität dafür, wo der Chef seine Augen hat und erst recht wo er seine Arme und Hände hat. Als Führungskraft sollte man sich bewußt sein, dass gerade auf diesem Gebiet das vorbildliche Verhalten eine nachhaltige Wirkung erzeugt. Ohne dass Spaß bei der Arbeit und unverkrampfte Lockerheit darunter leiden.
Das hat nichts mit "politischer Korrektheit" zu tun sondern mit Wertschätzung. Wer sich bloß ordentlich verhält, weil es vielleicht eine Firmenrichtlinie so verlangt oder weil es die eigene Karriere gefährden könnte, der hat noch nicht verstanden, was Wertschätzung bedeutet. Auch auf diesem Gebiet kann man sie unter Beweis stellen.
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