Montag, 27. Juni 2022

Musk verlangt von Managern 40 Stunden Präsenz im Büro

Home Office ist immer noch Quelle von Misstrauen

Es müsste in den Ohren all derjenigen, die das Zeitalter der Digitalisierung auch als den Beginn einer besseren, neuen Arbeitswelt verkünden, wie Hohn klingen, wenn ausgerechnet Elon Musk in seinem Unternehmen wieder zu Arbeitsbedingungen wie in den 50er Jahren zurück will.
Technologischer Fortschritt bedeutet nicht, dass sich auch die Arbeitsbedingungen quasi automatisch verbessern. Das war im übrigen noch nie so. Man denke nur an die Arbeitszeitverkürzungen, die phasenweise erkämpft werden mussten.
Gerade im Zusammenhang mit Digitalisierung häuften sich wieder die Prophezeiungen von der Verbesserung der Arbeitsbedingungen. Die lästigen Routinetätigkeiten nimmt uns die Technik ab und wir haben wieder mehr Zeit für die wichtigen Dinge, die Kunden zum Beispiel oder die kreativen Tätigkeiten.
Dieses Narrativ hat noch nie gestimmt. Produktivitätsfortschritte werden sofort wieder abgeschöpft und keinesfalls an die Mitarbeitenden weitergegeben.
Und auch das Home Office ist weiterhin Quelle von Misstrauen. Da wird sogenannte Kontrollsoftware entwickelt, um zu beobachten, was denn die Beschäftigten zu Hause oder sonstwo so treiben.
Und wenn Musk so etwas anfängt, darf man befürchten, dass bald noch andere folgen.
Nun wird die Home-Office-Schraube nicht mehr zurückzudrehen sein. Musk's Aktion sollte uns aber ein zarter Hinweis sein, dass die Neue Arbeitwelt keineswegs schöner wird, wie die Alte.

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