Ein klares Nein aus einer überraschenden Richtung
"Ich halte sowieso nicht so viel von Demokratie innerhalb von NGOs......NGOs........sind dazu da, dass sie für die Demokratie kämpfen. Das heißt aber nicht, dass sie unbedingt intern demokratisch organisiert sein müssen......wenn sie eine internationale Kampagnen-Organisation führen, ist hundert Prozent Demokratie als Organisationsprinzip hinderlich."
Diese bemerkenswerten Sätze gab Thilo Bode, ehemaliger Chef von Greenpeace und Foodwatch in einem ZEIT-Interview von sich. Man kann dem Mann nur zustimmen. Und was für NGOs gilt, kann man getrost auch auf Unternehmen und viele andere Organsiationen übertragen. Was unterscheidet ein auf Gewinn ausgerichtetes Unternehmen von einer Kampagnen-Organisation? Auch ein Unternehmen muss gewissermaßen kontinuierlich Kampagnen veranstalten, um seine Produkte oder Dienstleistungen erfolgreich zu vermarkten. Bode weist vor allem auf die Schwerfälligkeit von demokratischen Entscheidungsprozessen hin, die der Schnelligkeit und Wirksamkeit einer Kampagne im Weg steht.
Noch etwas ist beachtenswert an seinem Statement. Man muss keinesfalls etwas gegen Demokratie haben, um (basis)demokratische Ansätze in Unternehmen in Frage zu stellen. Eine Organisation, die in einem demokratisch strukturierten Gemeinwesen arbeitet, muss deshalb nicht auch zwingend demokratisch organisiert sein.
Es ist auch nicht notwendig. Beschäftigte können trotzdem wirksam in Entscheidungsprozesse einbezogen werden und hierarchische Organisation ist nicht gleichbedeutend mit autoritärer Führung. Wichtig ist, dass am Ende eine(r) die Verantwortung übernimmt. Die lässt sich nicht demokratisieren.
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