Mittwoch, 15. Februar 2017

Managergehälter

Ist eine gesetzliche Deckelung sinnvoll?

Durch einige Beispiele aus der jüngeren Vergangenheit ist die Diskussion wieder neu aufgeflammt.
Fürstliche Abfindungen für verhältnismäßig kurze Tätigkeitszeiten und für Normalverbraucher horrende Altersversorgungsansprüche sorgen berechtigterweise für Unmut.
Doch ist eine gesetzliche Regelung, die das verhindern soll, sinnvoll? Wie alle anderen derartigen Regelungen - siehe Mindestlohn - wäre auch ein solches Gesetz ein weiterer Beweis dafür, dass offensichtlich das Prinzip der Gewinnmaximierung - in diesem Fall der individuellen - Vorrang hat vor dem des verantwortungsvollen und auch an den Interessen anderer orientierten Handeln. Wären die Verantwortlichen in den Unternehmen an einer fairen Bezahlung interessiert, bräuchte man kein Gesetz, dass eine Mindestvergütung regelt und es gäbe keine Diskussion um ausufernde Vorstandsbezüge.
Da aber offensichtlich diese Vernunft nur gering ausgeprägt ist, scheint das für eine gesetzliche Regelung zu sprechen. Wo die Bürger nicht in der Lage sind, ihr Miteinander selbst zu organisieren, muss der Staat regelnd eingreifen. Doch stellt sich hier schon die Frage, ob er das wirklich in jedem Fall tun muss, auch wenn es hier und da zu unvernünftigem Handeln führt. Es ist bisher niemand auf die Idee gekommen, die Gagen von Fußballern zu deckeln, obwohl die sich teilweise aus üppigen Eintrittsgeldern von Menschen finanzieren, die deutlich weniger verdienen.
Den vielzitierten "freien (Arbeits-) Markt" gibt es nicht und wird es nicht geben. Gesetzliche Regelungen sind aus den verschiedensten Gründen, zum Beispiel zum Schutz der am Markt Beteiligten nötig.
An dem Punkt stellt sich die Frage, welchen Sinn denn eine Deckelung von Managergehältern haben soll? Sorgt diese allein schon für eine "gerechtere" Vergütungsstruktur in dem betroffenen Unternehmen? Davon, dass die Bezüge von Herrn Appel von der Deutschen Post AG gedeckelt würden, hat sein Paketauslieferer nichts.
Reicht als Begründung für ein derartiges Vorhaben ein schwer zu fassendes Gerechtgkeitsempfinden aus? Bei welcher Zahl oder bei welchem Verhältnis zum Einkommen an der Basis soll die Grenze liegen? Diese Zahl kann nur eine "politische" Zahl sein. Geht es damit "am Markt" schon gerechter zu?
Und nochmals: warum sollen nur die Gehälter von Managern gedeckelt werden und nicht die von anderen Großverdienern aus Sport und Kultur?
Es ist ein schwierig Ding mit der gerechten Bezahlung, aber mit Gesetzen läßt sie sich kaum erzwingen.

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