Die neue Deutschlandzentrale von Microsoft "steht auch für die Verschmelzung von Arbeit und Leben", die nach Überzeugung der Deutschlandchefin dieses Unternehmens längst begonnen hat. (Zit. nach Mannheimer Morgen, 12.10.) Wie wahr. Gerade die großen IT Unternehmen senden mit ihrer Büro- und Arbeitsorganisation markante Signale zu diesem Trend.
"Warum soll eine Mutter" so fragt Frau Bendiek gönnerhaft "sich nicht nachmittags zu Hause für einige Stunden um die Kinder kümmern können - und ihre Arbeit am Abend fortsetzen, wenn der Nachwuchs im Bett ist?" Wann, so möchten wir zurückfragen, kann die arme Frau die Füße hochlegen und sich entspannen? Das kann sie dann wahrscheinlich in der firmeneigenen Sauna oder dem Fitnessstudio machen - und nebenbei noch für die eigene Karriere netzwerken.
In dieser Deutschlandzentrale gibt es auch eine "Clean-Desk-Policy". Es gibt keine festen Schreibtische mehr. Jeder kann an jedem Schreibtisch sofort loslegen, gesteuert über eine App. An den Arbeitsplätzen dürfen keine persönlichen Gegenstände zurückgelassen werden. Dafür gibt es Schließfächer und Schränke.
Die Geborgenheit des Einzelbüros ist nicht mehr verfügbar. Die Individualität meines Arbeitsplatzes muss ich mir virtuell in meinem Laptop erzeugen.
Wenn Arbeit und Leben so verschmelzen, weiß ich dann noch, wann ich arbeite und wann ich lebe?
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