Es fällt oft schwer sich morgens zu erinnern, was man in der Nacht geträumt hat. Der Traum vom Empowerment ist es wert, dass man sich der Mühe unterzieht und nochmal nachdenkt. Von was haben wir eigentlich geträumt? Was und warum hat es in unserem Unternehmen nicht geklappt? Was ist dennoch gut und ausbaufähig an diesem Ansatz?
Von den Unternehmen und damit in erster Linie von den Beschäftigten wird in vielen Funktionen verlangt sich auf wechselnde Situationen einstellen zu können und mit immer kürzeren Veränderungszyklen zu leben und zurechtzukommen. Nicht nur das, Zurechtkommen alleine ist meist zu wenig. Der "Output" der eigenen Arbeit muss möglichst optimiert werden. Mitarbeiter, die in einem engen Regelgerüst arbeiten müssen, kommen mit einer derartigen Situation nur schwer zurecht. Viele Mitarbeiter rufen gerade bei häufigen oder länger andauernden Veränderungsprozessen nach Kontinuität, nach Vorgaben, was zu tun sei. Wie reagieren die Unternehmen? Mit zunehmenden Regeln. Möglichst viele Arbeitsschritte werden in Prozessabläufe gepreßt, standardisiert und mit Kennzahlen versehen. Das ist genau das Gegenteil von Empowerment. Die Mitarbeiter bewegen sich auf dem Prozeßpfad und versuchen sich an den Standard zu halten und die Meßgröße einzuhalten. Wenn dann etwas Unvorhergesehenes passiert reagieren sie rat- und hilflos.
Das spricht nicht gegen Standardisierung und Prozeßdenken aber es muss einhergehen mit dem Empowerment der Mitarbeiter. Sie müssen auf unvorhergesehene Situation vorbereitet werden, ihnen muss kontiuierlich die Notwendigkeit von Veränderungen vermittelt werden auch wenn Phasen der Stabilität stattfinden. Ein gutes Beispiel ist die Tätigkeit eines Piloten. Der Luftverkehr ist eine hoch standardisierte Angelegenheit mit detaillierten Regeln und Vorgaben. Dennoch werden Piloten intensiv trainiert mit Notfällen und Problemen umzugehen. Sie bekommen ihr meist ordentliches Gehalt auch dafür, dass sie die alleinige Verantwortung für das Flugzeug in der Luft tragen und auch in schwierigen Situationen schnell entscheiden müssen . Das ist ein weiteres wichtiges Element: die Mitarbeiter müssen wissen und lernen, dass sie für das verantwortlich sind, was sie tun. Dass sie Verantwortung nicht an Regelwerke und Prozeßvorgaben delegieren können. Das gilt in besonderem Maße für Führungskräfte.
Die drei wesentlichen Elemente des Empowerment sollte man aus dem Traum in den Alltag retten:
1. Die Mitarbeiter müssen fähig sein ihre Aufgabe zu erfüllen. Sie müssen die nötigen Kennntisse und
Hilfsmittel dazu haben.
2. Sie müssen die notwendigen Entscheidungsspielräume haben. Zuviele Regeln machen unsicher. Die
Mitarbeiter müssen ermutigt werden selbständig zu handeln und zu entscheiden.
3. Sie müssen die Verantwortung übernehmen für das was sie tun.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen