Donnerstag, 28. Februar 2013

Wohlfühlen am Arbeitplatz - Fortsetzung aus aktuellem Grund

SAP hat - im Beisein von Ministerin von der Leyen - ein neues Bürokonzept vorgestellt. "Office Space for Teams" oder trendig abgekürzt "OS4T" nennt sich das Projekt. Die klassische Bürostruktur wurde abgeschafft, stattdessen "kann sich jeder Mitarbeiter täglich den Platz suchen", den er für die geplanten Aufgaben braucht (Mannheimer Morgen, 27.2.). Vom Konferenzraum über die schallgeschützte Ecke für das private Telefonat bis zum Zweierplatz fürs Paarprogrammieren wird für jede Aufgabe das passende Ambiente angeboten. Ergänzt wird das Ganze durch Wohnzimmer mit Bibliothek, Kaffebar, Billard- und Kickerraum. Um es gleich vorweg zu sagen: ich möchte hier nicht über moderne Bürogestaltung lästern. Es ist begrüßenswert, dass sich Unternehmen darüber Gedanken machen und dabei offensichtlich auch die Mitarbeiter einbeziehen, wie bei SAP geschehen.

Montag, 25. Februar 2013

Souveränität - auch eine Persönlichkeitseigenschaft

Souveränität ist eigentlich ein staatsrechtlicher Begriff. Er bezeichnet die einem Staat zugehörige Hoheitsgewalt. Es ist ein sehr hohes Gut, das von anderen Staaten als solches geachtet werden muss und sichert Unabhängigkeit und Eigenständigkeit.
Der Begriff wird auch oft als Persönlichkeitseigenschaft verwendet. Man schreibt einer Person Souveränität zu oder auch nicht. Gerade für Führungskräfte ist diese Eigenschaft sehr wichtig und wird nach meiner Meinung in der Zukunft immer wichtiger. Was verstehe ich darunter?

Mittwoch, 20. Februar 2013

Gute Stimmung am Arbeitsplatz?

Muss man sich am Arbeitsplatz wohlfühlen? Muss man sich/kann man sich am Arbeitsplatz dauernd wohlfühlen? Muss immer gute Stimmung herrschen?
Aktuell haben Frühjahrskuren wieder Hochkonjunktur. Die traditionelle, religiös motivierte Fastenzeit kommt im modernen Gewand daher. Auch der Arbeitsplatz bleibt davon nicht verschont. Serienweise werden Tips verbreitet wie auch bei der Arbeit gute Laune herrschen kann.
Hier gilt ähnliches wie ich es im letzten Post zu Managementrezepten geschrieben habe. Die Ratschläge, Ratgeber und Berater häufen sich, die Klagen über zu hohe Belastung am Arbeitsplatz nehmen zu.

Montag, 18. Februar 2013

Wie wäre es mit einer Führungsshow?

Aktuell gibt es ja den Trend der Kochsendungen und Kochshows im Fernsehen. Berühmte Köche zaubern den Zuschauern die tollsten Gerichte auf den Bildschirm. Und was macht das Publikum? Strömt in die Supermärkte und kauft Lasagne mit Pferdefleisch. Etliche Köche mühen sich auch ab schon Kindern beizubringen was eine Ananas ist und wie ein normaler Apfel schmeckt. Eine grundlegende Veränderung der Ernährungsgewohnheiten hat all das bisher anscheinend nicht bewirkt. Das Gewicht der Bevölkerung, beginnend schon im Kindesalter, steigt an.

Donnerstag, 14. Februar 2013

Arbeitsüberlastung

Mehrfach habe ich hier schon über Burn-Out geschrieben. Ich erlebe in meiner meiner näheren und weiteren Umgebung immer wieder berufstätige Menschen, die über berufliche Überlastung klagen: Termindruck, lange Arbeitszeiten, ungünstiges Arbeitsklima. Diese Menschen sind nicht (oder noch nicht) Burn-Out-gefährdet aber sie sind stark belastet und gehen deshalb auch nicht mit Freude zur Arbeit. Immer wieder höre ich dabei auch Bemerkungen über unpassendes Verhalten der jeweils zuständigen Führungskräfte.

Dienstag, 12. Februar 2013

Bonussysteme - Ein weiteres Beispiel für eine mißglückte Regelung

SAP ändert Bonusplan

In den letzten Tagen berichtete die regionale Tageszeitung (Mannheimer Morgen, 6.2.2013), dass der SAP-Vorstand nach vielfacher Kritik den Bonusplan ändern will. Der Bonus ist bei SAP von der Bewertung des Vorgesetzten abhängig und kann mehr als zehn Prozent des Jahresgehaltes ausmachen. In den letzten Jahren wurden im Schnitt wohl um die 130 % eines Monatsgehaltes erreicht. Selbst im Krisenjahr 2008 kamen überdurchschnittliche Boni zur Auszahlung. Dann hat die Unternehmensleitung eine Veränderung vorgenommen, mit dem Effekt, dass ausgerechntet für 2012, dem besten Jahr der Firmengeschichte, nur noch 100% gezahlt wurden. Dass das Ärger erzeugte, darf nicht verwundern. Genauso wenig darf auch die vorhergehende Entwicklung verwundern. Sie bestätigt nur, was bei vielen anderen Systemen dieser Art auch passiert. Wenn eine erfolgsabhängige Vergütung auf der Bewertung des Vorgesetzten beruht, dann gibt es, wie bei jedem Beurteilungssystem, immer einer Verschiebung in den positiven Bereich. Das wiederum hat zur Folge, dass sich die Entwicklung der Boni von der tatsächlichen Performance des Unternehmens abkoppelt. Parallel wird eine Erwartungshaltung der Beschäftigten nach weiteren Steigerungen erzeugt. Wenn man das dann einbremsen will, erzeugt man nur Demotivation. Das Gegenteil von dem, was eigentlich beabsichtigt war. Hinzu kommt, dass auch bei SAP die Kompliziertheit des Systems beklagt wurde. Man kann sich gut vorstellen, was da für ein Aufwand bei 65 000 Mitarbeitern betrieben wurde. Auch diese Erfahrung machen viele andere Firmen.
Bei einem solchen Beispiel drängt sich einmal mehr die Frage auf, warum dann so viele Unternehmen auf derartige Systeme und Regelungen schwören. Besonders bei einem Unternehmen wie SAP, dass mit seinen Produkten eigentlich Administration vereinfachen will. Der naive Glaube an die motivierende und leistungsfördernde Wirkung von erfolgsabhängiger Bezahlung erscheint unausrottbar. Die Verknüpfung von persönlicher Leistung, auf der Basis einer subjektiven Beurteilung, mit Vergütung wird nie zu einer "leistungsgerechten" Bezahlung führen.
Ich befürworte durchaus eine variable Vergütung, die am Unternehmenserfolg orientiert ist, auf Grundlage einer nachvollziehbaren Kennzahl. Das ist transparent und wird als gerecht empfunden. Alles andere gehört ins Museum für Mitarbeitermotivation.
Positiv am Beispiel SAP ist anzumerken, dass die kritische Diskussion der Bonusregelung offensichtlich in aller Offenheit und auch Öffentlichkeit geführt wird. Hoffentlich lernen auch andere von diesem Beispiel.


Mittwoch, 6. Februar 2013

Sexismus - Wie soll man im Unternehmen damit umgehen?

Jetzt kommen erst mal die Verdränger: "Hört doch auf damit. Alles nur von den Medien aufgebauscht. Bei uns gibt's sowas nicht. Und wenn, ein Witzchen wird doch noch erlaubt sein." (Wenn sie die entsprechenden Wörter austauschen, passt das auch zum Thema Alkohol.) Denen sei gesagt: Ein Unternehmen ist ein Ausschnitt der Gesellschaft (gilt auch bezüglich Alkoholgebrauch) und keine Insel. Darum kann das oberste Gebot nur sein: Offenheit. Beziehen sie klar Stellung und bringen sie zum Ausdruck, dass sie in ihrem Verantwortungsbereich keine Anzüglichkeiten akzeptieren. Vor allem, wenn sie selbst Personalverantwortung haben, gehen sie mit gutem Beispiel voran. Das gilt natürlich auch, wenn sie keine Mitarbeiter haben. Auch die Kollegin freut sich nicht unbedingt über Tätscheleien.

Montag, 4. Februar 2013

Sexismus in Unternehmen?

Vor einigen Tagen in einer geselligen Runde kam natürlich auch dieses Thema auf den Tisch. Für mindestens zwei der männlichen Beteiligten waren "lockere Sprüche" in Gegenwart von Frauen insbesondere in Situationen wie geschäftlich verursachten spätabendlichen Hotelbarbesuchen normal. Und wer sich mal die Erlebnisse von Frauen und Männern bei Messeaufenthalten anhört, wird sich in der Tat über den Brüderle-Spruch nicht sonderlich aufregen. Wieviel Brüderle darf denn nun sein - um im Titeljargon der Bild-Zeitung zu sprechen. Was das Verhalten einer Führungskraft angeht: absolut Null! Gerade weil es hier eine Grauzone gibt zwischen, was geht noch und was ist unmöglich, gerade weil das auch sehr stark von den individuellen Personen abhängig ist, Frauen wie Männern. Als Führungskraft muss man absolut korrekt sein, gegenüber den eigenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und in jeder Situation - auch abends an der Hotelbar. Im übrigen gilt das auch für den Genuß von Alkohol. Nichts gegen das Projektabschlußbier. Aber auch ein erfolgreicher Verakufsabschluß rechtfertigt keine Sauferei. Mitarbeiterinnen haben eine hohe Sensibilität dafür, wo der Chef seine Augen hat und erst recht wo er seine Arme und Hände hat. Als Führungskraft sollte man sich bewußt sein, dass gerade auf diesem Gebiet das vorbildliche Verhalten eine nachhaltige Wirkung erzeugt. Ohne dass Spaß bei der Arbeit und unverkrampfte Lockerheit darunter leiden.
Das hat nichts mit "politischer Korrektheit" zu tun sondern mit Wertschätzung. Wer sich bloß ordentlich verhält, weil es vielleicht eine Firmenrichtlinie so verlangt oder weil es die eigene Karriere gefährden könnte, der hat noch nicht verstanden, was Wertschätzung bedeutet. Auch auf diesem Gebiet kann man sie unter Beweis stellen.