Donnerstag, 20. Februar 2025

Was wird sich durch KI nicht ändern?

Auch die Industriegeschichte lässt Märchen entstehen.

Märchen sind Geschichten, die den Lesern meistens eine gute Botschaft vermitteln wollen. Es wird gut ausgehen, das Böse wird nicht siegen. Darum werden sie immer wieder erzählt und verfestigen sich im Laufe der Überlieferung.
Heute tauchen Märchen gelegentlich auch unter der Bezeichnung Narrativ auf.
Ein solches Narrativ, dem man durchaus schon den Status eines Märchens zusprechen darf, ist die Erzählung, dass technischer Fortschritt uns von Routinearbeiten entlastet und den Beschäftigten mehr Freiraum für Kreativität läßt, die Beratung der Kunden oder was in der jeweiligen Tätigkeit sonst noch zu den eigentlich wichtigen Kernaufgaben zählt.
Nun kann man den ersten Teil der Aussage nicht leugnen. Technischer Fortschritt erleichtert die Arbeit, stellt Hilfmittel zur Verfügung und schafft damit tatsächlich Freiräume, die anderweitig genutzt oder Arbeit angenehmer machen könnten.....könnten.
Doch technischer Fortschritt verdichtet auch Arbeit. Die Produktivität wird erhöht. In kürzerer Zeit kann mehr Output erzeugt werden. Diese Freiräume aber kommen nicht den Beschätigten zugute, weder für mehr kreativen Spielraum noch in Freizeit. Man erinnere sich nur daran welche Arbeitskämpfe notwendig waren, um Wochenarbeitzeiten zu verkürzen.
Die Erleichterung der Arbeit auf der einen Seite muss durch mehr und schnellere Leistung auf der anderen kompensiert werden. Ganz abgesehen von den Arbeitsplätzen, die durch technischen Fortschritt ganz wegfallen.
Warum soll das mit dem Einzug von KI anders sein?
Man sollte es allerdings auch nicht als Argument gegen technischen Fortrschritt verwenden. Man sollte nur ehrlich damit umgehen. Und vielleicht finden sich ja dann auch Wege, einen Teil des Produktivitätsfortschritts ohne Kämpfe an die Beschäftigten weiterzugeben. 
Das wäre dann mal ein echter Beitrag zur Vermittlung von Purpose.
 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen