Zum Beispiel beim Beitragsservice von ARD, ZDF und Deutschlandfunk
Eine rumänische Altenpflegerin ist in Deutschland im Rahmen der sogenannten 24-Stunden-Pflege beschäftigt. Sie lebt immer im Haushalt der jeweiligen zu betreuenden Person. Sie besitzt kein eigenes Empfangsgerät, sondern nutzt die im Haushalt vorhanden Geräte mit. Da sie sich an ihren Einsatzstellen jeweils immer korrekt anmeldet, wird sie vom Beitragsservice, allein auf Grund der Anmeldung, aufgefordert Gebühren zu zahlen. Eine schriftliche Darlegung der Lebenssituation der Pflegerin wird vom Beitragsservice nicht akzepiert. Sie, bzw. der Haushalt, in dem sie mitlebt und arbeitet, ist verpflichtet an Hand der Beitragsnummer nachzuweisen, dass in diesem Haushalt bereits Beiträge bezahlt werden und die Pflegerin dort mitwohnt.
Die Kommunikation mit dem Beitragsservice ist ausgesprochen bürokratisch. Eine telefonische Erreichbarkeit ist so gut wie nicht möglich. Eingaben per Mail bspw. werden grundsätzlich auf dem Postweg beantwortet, allerdings erst frühestens nach zwei Monaten. Mail wird nicht genutzt. Die Sprache ist kalt und unpersönlich. Man hat nicht das Gefühl, dass auf das vorgetragene Anliegen eingegangen wird.
Der Klient ist in der Nachweispflicht gegenüber der bürokratischen Organisation, die ihrerseits mit starrem, formalistischem Verhalten auf ihren Forderungen besteht.
Der Beitragsservice trägt so mit dazu bei, dass die noch vielfach vorhandenen, karikierenden Bilder von Beamtenverhalten erhalten bleiben. Kafka hätte seine helle Freude an dieser Organisation.