Freitag, 3. Februar 2017

Die Mär vom freien Arbeits-Markt

Knapp die Hälfte aller Minijobber bekam 2015 nicht den gesetzlichen Mindestlohn.

Das ergab eine Studie des WSI, dem Forschungsinstitut der Hans-Böckler-Stiftung. Man mag diese Studie empirisch nicht für präzise genug halten und auf andere positivere Befunde hinweisen. Es läßt sich aber nicht wegdiskutieren, dass ziemlich häufig versucht wird, den Mindestlohn zu umgehen. Er steht dann zwar bei den Beschäftigten auf dem Papier, aber wenn sie am Ende des Monats ihre Stunden zusammenzählen, stimmt die Rechnung nicht mehr. Und das nicht nur bei Minijobs sondern auch bei Vollzeitbeschäftigungsverhältnissen, wie wir beispielsweise immer wieder aus Großschlachtereien hören.
Trotz immerwährender Bekenntnisse zur "freien Marktwirtschaft" wird sie aus den Reihen ihrer Befürworter selbst ad absurdum geführt. Den freien Arbeitsmarkt mit gleichberechtigten Teilnehmern, die auf Augenhöhe ihre Arbeitsbedigungen verhandeln, gibt es nicht. Selbst gesetzliche Regelungen scheinen das nicht gewährleisten zu können.

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