Freitag, 23. September 2016

Unzufriedenheit der Mitarbeiter beeinflußt Krankenstand

Einer AOK-Umfrage zur Folge klagt ein knappes Drittel der befragten Beschäftigten aus Unternehmen mit problematischer Arbeitskultur über eigene gesundheitliche Beschwerden. Das, was die Mitarbeiter am "Betriebsklima" bemängeln, sind im übrigen die Klassiker: Es wird vermisst, dass der Chef "hinter einem steht". Es wird zu wenig gelobt und die Beschäftigten möchten mehr bei Entscheidungen einbezogen werden. Es ist gut, dass immer mal wieder die vollmundigen Trendprognosen, die eine bessere Arbeitswelt herbeireden wollen, auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt werden. Auch die Digitalisierung wird nicht zur Behebung von Führungsdefiziten beitragen. Im Gegenteil besteht die Gefahr, dass diese eher durch Kennziffern und Workflows verschleiert werden.

Freitag, 16. September 2016

Wie pflegt man das rückständige Image der Personaler ?

Beispiel Smart HRM

Man veröffentlicht eine Studie beispielsweise zum Thema Smart HRM in der man Experten zu den Veränderungen befragt, die diese Entwicklung für das Personalwesen bringt. (Sehr wahrscheinlich werden mich diese Experten wegen des Begriffs Personalwesen schon als rückständig bezeichnen.) Am Ende des Fragebogens wird natürlich die Frage gestellt, wieweit HR schon auf diese Herausforderung vorbereitet ist. Ergebnis: "Eine Mehrheit (der Experten) glaubt nicht, dass die Personalprofession auch nur erkannt hat, dass das Internet der Dinge eine personalwirtschaftlich relevante Entwicklung darstellt." (Zit. aus Human Resources Manager, 6.9., "Die Zukunft heißt Smart HRM") Noch schlimmer kommt es bei der Frage nach den derzeitigen Fähigkeiten diesen Anforderungen gerecht zu werden: "Diesbezüglich war kein einziger Experte der Auffassung, dass das der Fall ist."

Sonntag, 11. September 2016

Wer regelt die Arbeitszeit von 24-Stunden-Altenpflegerinnen?

Passend zu meinem letzten Post ein Gespräch mit einer Rumänin die hier in Deutschland als sogenannte 24-Stunden-Altenpflegerin eine Seniorin betreut. Sie genießt zwar das Privileg - im Gegensatz zu vielen ihrer Kolleginnen - , dass sie angemeldet ist und Sozialversicherungsbeiträge bezahlt werden. Trotzdem muss sie um einen freien Tag in der Woche kämpfen, obwohl das von dem im Arbeitsvertrag vereinbarten Arbeitszeitvolumen her möglich wäre. Allenfalls bekommt sie mal mittags von 11 - 14 Uhr frei. Zu wenig, um sich von der anstrengenden Tätigkeit der Altenpflege zu erholen.
Wer setzt sich für diese Frauen ein? Die gewerkschaftlichen Aktivitäten gehen an diesen Beschäftigten vorbei.

Freitag, 9. September 2016

Brauchen wir (neue) Arbeitszeitregelungen?

Es scheint offensichtlich richtig zu sein, dass sich die IG Metall wieder einmal die Arbeitszeit zum Schwerpunktthema wählt. Gerade lesen wir, dass sich der Anteil der unregelmäßigen Arbeitszeiten kontinuierlich erhöht. Die Wochenendarbeit und die Schichtarbeit haben zugenommen und der Anteil der Beschäftigten, die länger als 48 Stunden in der Woche arbeiten ebenso. Die Zahlen sind seriös und stammen aus offizieller Quelle. Das Bundesarbeitsministerium hat sie auf eine Anfrage der Linkenfraktion hin genannt auf der Basis von Zahlen des Statistischen Bundesamtes und des Instituts für Abeitsmarkt- und Berufsforschung. Hinzu kommen noch die zunehmende Zahl von Home-Office-Arbeitsplätzen, deren Arbeitszeit sich sowieso schwer regeln läßt und von die nahezu uneingeschränkte Erreichbarkeit der Beschäftigten durch moderne technische Hilfsmittel.

Mittwoch, 7. September 2016

IG Metall fordert mehr selbstbestimmtes Arbeiten

Dieser Tage wurde in der Presse über ein Gespräch berichtet, dass der IG-Metall Chef Hofmann mit der Deutschen Presse Agentur geführt hat. Darin ging es um die Forderung der Gewerkschaft nach mehr Selbstbestimmung am Arbeitsplatz. Die IGM hat dafür auch schon ein griffiges Motto: "Jetzt sind wir dran." Schaut man näher hin, geht es dabei allerdings vor allem um Arbeitszeit. Dazu soll im nächsten Jahr eine Umfrage unter den Beschäftigten durchgeführt werden. Arbeitszeit war schon immer - auch berechtigterweise - ein Lieblingsthema insbesondere der IGM. Arbeitszeit ist auch ohne Zweifel ein Thema, wenn über Selbstbestimmung bei der Arbeit gesprochen wird. Die Diskussion darüber sollte jedoch nicht darauf verkürzt werden.