Donnerstag, 30. April 2015

Work-Life-Balance Stress

Neulich wünschte ich einer jüngeren Führungskraft eine ausgewogene Work-Life-Balance. Daraufhin winkte diese nur gelangweilt lächelnd ab. "Hören Sie auf damit. Ich kann das nicht mehr hören. Das Streben nach Work-Life-Balance wird auch schon zum Stress." Erst stutzte ich, doch als ich einige Zeit später in einem Magazin wieder einen Artikel las mit Tips wie man zu einem ausgewogenen Verhältnis zwischen Arbeit und Freizeit kommt, verstand ich den jungen Mann besser. Work-Life-Balance ist in aller Munde. Neben den Klagen über die zunehmende Arbeitsbelastung gibt es tausendfachen Rat, wie man dieser begegnen kann. Die Bewegung der Selbstoptimierer suggeriert, dass man sein Wohlbefinden kontinuierlich optimieren kann, wenn man alle Regungen seines Körpers digital quantifiziert und überwacht.

Dienstag, 28. April 2015

Arbeitsvisionen 2025

Lesen sie mein Statement zur Arbeitswelt in zehn Jahren unter arbeitsvisionen2025

Montag, 27. April 2015

Das Ende der Tyrannei....

......zumindest im Management rief die ZEIT in einem Artikel über Ferdiand Piech aus. Da war sogar von einem posttyrannischen Zeitalter in vielen gesellschaftlichen Gebieten die Rede. Als Gegenbeispiel für eine neue Art der Führung wurde unser Bundestrainer, Jogi Löw, angeführt.
Ganz abgesehen davon, dass der Begriff Tyrannei für autoritäre Führung ein starker Begriff ist, möchte ich dem ZEIT-Autor doch zurufen: Gemach Gevatter, es wird immer wieder Piechs geben, sicher aber auch, Gott sei Dank, Löws! Das Ende der autoritären Führung ist deshalb noch lange nicht in Sicht.

Freitag, 24. April 2015

Arbeiten im Jahr 2025

Vernetzt, selbstbestimmt, hierarchiefrei - Diese drei Worte nannte ein "erfahrener, führender Kopf im Personalmanagement" als er im Rahmen der Interviewreihe der Site ArbeitsVisionen2025 gefragt wurde, welche Begriffe ihm spontan zum Thema "Arbeiten im Jahr 2025" einfallen. Wo immer aktuell jemand nach der zukünftigen Arbeitssituation gefragt wird, fällt demjenigen mit hoher Wahrscheinlichkeit das Wort "vernetzt" ein. Einfallsloser geht es nicht mehr. Es scheint als werden in dem Zauberwort "vernetzt" alle Lösungen für die Probleme der Arbeitswelt gebündelt. Was verbindet denn der erfahrene Personalmanagementkopf mit diesen Begriffen?

Mittwoch, 22. April 2015

Studienwahn

81% der im Rahmen einer Studie befragten Personalmanager denken, dass Zeit- und Interimarbeitsverhältnisse zukünftig eine größere Rolle spielen werden. So läßt heute das Fachorgan Personalwirtschaft online verlauten. Wer hat die Studie durchgeführt? Das Personalvermittlungsunternehmen Robert Half. Man kann sich schon denken, wie die Fragen formuliert waren. Hier kann man sich schon etwas wundern, dass eine durchaus renommierte Fachzeitschrift diese Ergebnisse veröffentlicht und damit dem Personalvermittler zu PR verhilft. Für Berater und ähnliche Dienstleister sind Studien und Umfragen mittlerweile zu einem echten Marketinginstument geworden.

Montag, 20. April 2015

Der ständige Blick aufs Handy......

.......während eines Gespräches ist unhöflich. Das finden offensichtlich 91% aller Deutschen. So das Ergebnis einer Meinungsumfrage.
Erstaunlich, oder? Da dass ja fast alle sind, müssten darunter auch viele sein, die es bei Gesprächen genauso machen. Aber was bei anderen als unhöflich empfunden wird, ist natürlich bei einem selbst etwas anderes. Vorsatz für diese Woche: Bei Gesprächen Handy aus! So wichtig sind sie nicht, dass sie ständig erreichbar sein müssen.

Freitag, 17. April 2015

Bewerbung nach einvernehmlicher Trennung

Der Fall kommt regelmäßig vor. Aus welchen Gründen auch immer klappt es mit der Zusammenarbeit nicht mehr. Ob im Streit oder noch einigermaßen friedlich, ob schon mit Anwalt oder ohne, in der Regel auf Initiative des Arbeitgebers kommt es zu einer Trennung im beiderseitigen - bei Vorständen und Fußballtrainern sogar noch "guten" - Einvernehmen. Es wird eine Aufhebungsvereinbarung gechlossen, in der die Modalitäten der Beendigung des Arbeitsverhältnisses geregelt werden. Meist folgt darauf eine Freistellung des Arbeitnehmers bis zum Ende der geltenden Kündigungsfrist.
Der Arbeitnehmer will sich nun bewerben. Offenbart er direkt im Anschreiben seine Situation der Freistellung oder bewirbt er sich noch so als sei er in einem ungekündigten Arbeitsverhältnis?

Dienstag, 14. April 2015

Management by Reflex

Manche Reaktionen auf den Absturz des Germanwings-Flugzeugs haben uns wieder eine Verhaltensweise vor Augen geführt, die in Organisationen typisch ist. In reflexartigem Aktivismus wird der Öffentlichkeit versucht klarzumachen, dass man in der Lage ist mit "Sofortmassnahmen" eine Wiederholung des auslösenden Unglücksfalls zu verhindern. Da wird umgehend die ständige Anwesenheit von zwei Personen im Cockpit beschlossen. Da setzt der Verkehrsminister kurzfristig gleich drei Arbeitsgruppen ein. Man sollte nicht allzu überrascht sein, wenn diese Arbeitsgruppen nach einer gewissen Zeit umfangreiche und wichtigtuerisch klingende Berichte vorlegen, die in der Praxis aber kaum Wirkung erzeugen. Genauso reflexartig und typisch für die Situation, die Forderung nach einer Lockerung der ärztlichen Schweigepflicht - die dann Gott sei Dank genauso schnell auch die entsprechend ablehnenden Reaktionen hervorgerufen hat. Ob die geforderten Massnahmen ein fundierter Beitrag sind, ein derartiges Unglück zukünftig zu verhindern, darf bezweifelt werden.

Donnerstag, 2. April 2015

Chief Officer

Bei Wikipedia sollen 45 verschiedene Chief-Officer Titel zu finden sein. Wie war das mit der hierarchiefreien Organisation oder mit den coolen hochqualifizierten Wissensarbeitern, die keine Titel und Statussymbole brauchen?
Auch Statussymbole sind Moden unterworfen - ansonsten bleibt alles beim Alten.
Ich wünsche Ihnen eine erfreuliche Begegnung mit dem CEO - dem Chief-Easter-Officer!