Dienstag, 30. September 2014

Gute Arbeit

Was ist gute Arbeit? Haben sie sich diese Frage schon einmal gestellt? Konkreter: Empfinden sie ihre Arbeit als gute Arbeit? Fairerweise sollten sie dann auch die Frage mitstellen: Leiste ich gute Arbeit? Diese Frage werden die meisten natürlich mit Ja beantworten. Wobei hier ein wenig mehr Selbstkritik gut täte. Denn manchmal ist ja die abgelieferte, nicht mängelfreie Leistung oder die eigene Arbeitseinstellung der Grund dafür, dass man auch die gesamte Arbeitssituation als negativ empfindet, weil man möglicherweise öfter Kritik gespiegelt bekommt.

Freitag, 26. September 2014

Das Kopftuch der Krankenschwester...

...ist auch ein Führungsproblem. Wie hätten sie sich verhalten, als Pflegedienstleiter, Verwaltungschef, Chefarzt oder sonstige Führungskraft in einem konfessionell orientierten Krankenhaus? Da kommt eine Krankenschwester, Muslima, plötzlich mit einem Kopftuch, nachdem sie jahrelang vorher ohne diese Kopfbedeckung zur Arbeit erschienen war.
Man sollte diese Situation nicht als Sonderfall, der nur unter besonderen Bedingungen vorkommen kann, einstufen. Wenn sie sich einmal genauer in ihrer Arbeits- und Führungssituation umschauen, werden sie möglicherweise ähnliche Fälle entdecken. Da verhält sich ein Mitarbeiter nicht (mehr) regelkonform ohne dass seine eigentliche Arbeit darunter leidet. Denn das können wir im vorliegenden Fall sicher unterstellen. Die Krankenschwester in dem Bochumer Krankenhaus hat ihre eigentliche Arbeit weiter ordentlich verrichtet. Sollte das nicht der Fall gewesen sein und der Kopftuchstreit wäre nur ein Vorwand gewesen, sich von der Dame zu trennen, sollte das Krankenhaus in jedem Fall seine christliche Ausrichtung hinterfragen.

Mittwoch, 24. September 2014

Wissensgesellschaft

Projektionsfläche für alle möglichen Träumereien von der Verbesserung der Arbeitssituation. Mit der Wissengesellschaft wird es anders und vor allem besser. Wissensbasierte Arbeit - was ist nicht-wissensbasierte Arbeit ? - und die Menschen, die sie verrichten, verlangen ganz andere Arbeitsbedingungen als sie die überlieferte Industriearbeit zu bieten hat. Selbstbestimmter, demokratischer, sinnerfüllter, nicht an Orte wie Büros oder Fabriken und an Arbeitszeiten gebunden soll gearbeitet werden. "Die Wissensgesellschaft schafft permanent solche gute Arbeit" frohlockt das Magazin brand eins in seiner aktuellen Ausgabe mit dem Schwerpunkt Arbeit.

Montag, 22. September 2014

Die Wissensgesellschaft....

ist das schön dekorierte Schaufenster, in dem sich die Generation Y ihre Wünsche anschauen kann.

Ich wünsche allen Wissens- und Praktischarbeitern einen guten Start in die Woche.

Freitag, 19. September 2014

Big Data - Big Leadership Crutch

In dem ausufernden Bestreben alle Phänomene betrieblichen Geschehens messen zu wollen, verbirgt sich eine der größten Führungskrücken. Oder besser gesagt, viele einzelne Führungskrücken. Management by Key-Figures wird einer der größten Management-Trends werden. Auch wenn über Big Data im Moment noch mehr geredet als umgesetzt wird und die Phantasien über die Möglichkeiten der technologischen Entwicklung nicht alle so unmittelbar und vor allem nicht so schnell in die Realität umgesetzt werden, die Tendenz möglichst viele betriebliche Aktivitäten messen zu wollen, ist schon jetzt sehr ausgeprägt. Nun ist gegen Messbarkeit prinzipiell nichts einzuwenden.

Mittwoch, 17. September 2014

Leadership-Crutch - Führungskrücke

Es gehört ja zum guten Ton in der Managementlyrik möglichst viele Anglizismen unterzubringen. Also biete ich hier auch eine englischsprachige Version meines schon öfter gebrauchten Begriffs Führungskrücke an. Was ist damit gemeint? Krücken sind Hilfsmittel, die eine körperliche Bewegungseinschränkung dauerhaft oder auch zeitweise ausgleichen sollen. Dementsprechend sind auch Führungskrücken Hilfsmittel, die Defiziten bei der Ausübung der Führungsfunktion abhelfen sollen. Eine klassische Führungskrücke sind Beurteilungssysteme.

Montag, 15. September 2014

Dein Termin ist da.....

Neulich in der Verkaufsniederlassung eines deutschen Automobilherstellers. Wir waren mit einem Verkaufsberater verabredet. Da er noch in der Mittagspause war, rief ihn seine Kollegin mit dem oben zitierten Spruch herbei. Als Besucher auf einen Termin reduziert zu werden mutet schon merkwürdig an. Es mag eine Kleinigkeit sein, aber auch sie drückt Wertschätzung aus.

Freitag, 12. September 2014

Überstunden

Deutschlands Arbeitnehmer sind Europameister im ableisten von Überstunden. Zitat des EU-Sozialkommissars in der Zeitung "Die Welt": "In keinem Land in der Eurozone gibt es einen so großen Unterschied zwischen der tarifvertraglich vereinbarten Wochenarbeitszeit und der tatsächlichen Wochenarbeitszeit..." Bezogen auf Durchschnittswerte arbeiten die Beschäftigten in Deutschland 2,8 Stunden mehr in der Woche. Dieser Wert klingt nicht unbedingt dramatisch, aber - wie gesagt - es ist ein Durchschnittswert. Offensichtlich scheinen auch viele Arbeitnehmer mit den Überstunden keine großes Problem zu haben, insbesondere dann nicht, wenn sie durch Geld oder Freizeit abgegolten werden.

Dienstag, 9. September 2014

Arbeitswelt-en

Es gibt bei uns in Deutschland nicht nur eine Arbeitswelt. Das ist mir wieder einmal bewußt geworden an zwei Beispielen aus den letzten Tagen. Da streiken die Lufthansa-Piloten um eine gut gepolsterte Übergangsregelung in den Ruhestand zu erhalten. Gewiß ist der Pilotenberuf eine anspruchsvolle und verantwortungsvolle Tätigkeit. In einem Interview mit einem Flugkapitän schilderte dieser, wie sich die Anforderungen in den letzten Jahren verändert hätten. Von welcher Tätigkeit könnte man das nicht sagen? Die Piloten unterligen aber immer noch - trotz einiger Abstriche in den letzten Jahren - einem komfortablen Tarifvertrag. Zweites Beispiel aus diesem Teil der Arbeitswelt: die IG Metall beschäftigt sich wieder mit der Arbeitszeit. Mehr Flexibilität soll erreicht werden. Die Beschäftigten sollen in der Lage sein, ihre Arbeitszeiten mehr ihren persönlichen Bedürfnissen anzupassen. Vertrauensarbeitszeit ist das neue Schlagwort.